Irgendwann in Mexico
Regie-Tausendsassa Robert Rodriguez (35) begann 1992 mit
"El Mariachi" seine Hommage an Sergio Leones legendäre Spaghettiwestern-Trilogie über
den "Mann ohne Namen" (gespielt von Clint Eastwood). Mit "Once Upon A Time In Mexico"
kommt nun das lang ersehnte, letzte Kapitel der "El Mariachi"-Trilogie in unsere Kinos.
Wieder kämpft das Gute gegen das Böse.
Mexiko droht die Anarchie: Drogenbaron Barillo (Willem Dafoe) will den
Präsidenten ermorden lassen, um selber Staatsoberhaupt zu werden. Sein
schlimmster Gegner: der korrupte CIA-Agent Sands (Johnny Depp). Der hat
allerdings auch noch eine alte Rechnung mit seinem ärgsten Widersacher
General Marquez offen. Barillo braucht aber dringend die Unterstützung des
Generals, um seinen Staatsstreich durchführen zu können. Sands engagiert den
legendären Gitarren- und Knarrenkünstler El Mariachi (Antonio Banderas), um
Barillo zu stoppen. Doch der Mariachi hat eigene Pläne: Rache für seine
Geliebte Carolina (Salma Hayek), die von einem Gehilfen Barillos getötet
wurde. So wird eine Kette blutiger Ereignisse in Bewegung gesetzt, in der
die Waffen locker sitzen und anscheinend jeder jeden bekämpft. Denn in
Mexiko regiert das Faustrecht. Fragt sich nur, wer am Ende der Stärkere ist.
Regisseur Robert Rodriguez ersetzt, wenn nötig, ein ganzes Filmteam. Er
schreibt Drehbücher, führt Regie, ist Kameramann, Cutter, Toningenieur,
Produzent und Komponist. Gleichzeitig ist er mit Busenfreund Quentin
Tarantino ("Pulp Fiction") auch Teil der kreativen Speerspitze Hollywoods,
gemeinsam schufen sie "From Dusk till Dawn" (1996). Der erste Film der
Trilogie, "El Mariachi" (1992) kostete nur 7000 Dollar, "Desperado" (1995)
war mit sieben Millionen schon teurer (Einspielergebnis: 25 Millionen).
Jetzt gab er 30 Millionen aus – für große Hollywood-Action noch immer günstig.
In "Once upon a time in Mexico" mixt Rodriguez nach seinem "Spy
Kids"-Kinderspaß endlich wieder eine explosive Mischung aus haarsträubenden
Stunts, harter Action und einem Hauch von Erotik an. Schade nur, dass die
Story schwächelt – die verschiedenen Erzählstränge laufen auseinander und
sind zu lang. Zeitweise wirkt "Once upon a time in Mexico" wie eine
Multi-Millionen-Dollar-Hommage an "Mad Max". Dafür entschädigt aber ein
glänzend aufgelegter Johnny Depp in einer total verrückten Rolle. Jeder, der
die ersten beiden Teile mochte, wird das Kino mit dem Gefühl verlassen,
einen perfekt gemachten Actionfilm gesehen zu haben.
Christoph Mädge
Link:
Offizielle Film-Website
|
frisch und neu
|
 |
|