Bamberg besiegelt das Ende einer Ära

Mehr als 9000 Zuschauer in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle versammelten sich, um im fünften Spiel den Sieger der Halbfinal-Begegnung zwischen Alba Berlin und GHP Bamberg zu ermitteln. Wohl die wenigsten hätten gedacht, dass Bamberg als klarer Sieger aus dieser Partie hervorgehen würden.

Alba Berlin holte sechs Meisterschaften in Folge, Legenden wie Wendell Alexis oder Henrik Rödl spielten oder spielen noch hier. Doch seit dem 25. Mai 2004 beginnt für das Team von der Spree eine neue Zeitrechnung: die des Jägers.

GHP Bamberg entzauberte Alba auf beeindruckende Art und Weise. Verlief das erste Spielviertel noch ausgeglichen, zeigten die Franken gleich zu Beginn der zweiten zehn Minuten, wieso sie nach Berlin gekommen sind: Um als Sieger der Serie ins Finale einzuziehen. Mit drei Drei-Punkte-Würfen hintereinander stellten sie eine 30:19-Führung her, die sie angetrieben durch den 22-jährigen Stefan Hamann bis zur Halbzeit auf 53:34 ausbauten. Hamann selbst steuerte in der ersten Spielhälfte 18 Punkte bei.

Vor dem ersten Spiel hatte er noch erklärt, dass er sich einen Wechsel zu den Albatrossen durchaus vorstellen könnte. "Alba ist mein Traumverein". Doch diese Tatsache änderte nichts daran, dass er eben diesen Traumverein aus der Meisterschaft warf und damit in die Depression stürzte.

Bei den Berlinern ging wirklich nichts. Jovo Stanojevic, früh mit Fouls belastet sah gegen Chris Ensminger kein Land. Und auch John Best und DC Collins, sonst solide Spieler und Garanten für Punkte, fanden den Korb nicht. Besser machten es da die Bamberger, die jenseits drei Drei-Punkte-Linie punkteten, wie sie wollten.

In der Folgzeit brach Alba vollkommen auseinander. Die Mannschaft von Dirk Bauermann hatte keine Mühe mehr und gewann am Ende mit 93:68. Doch nicht nur das: Sie besiegelten das Ende einer Ära.

Für Albas Niedergang gibt es mehrere Gründe. Satte Spieler, ein ideenloser Trainer und der Glaube von der Vereinsführung, dass es schon irgendwie klappt. Bisher ging diese Rechnung auf. Nun nicht mehr. Fakt ist: Es muss gehandelt werden. Motivierte und taugliche Spieler müssen kommen, Trainer Emir Mutapcic muss nicht nur an der Einstellung seiner Truppe kritisieren, sondern neue Konzepte präsentieren. Gelingt das nicht, dann wird es sehr lange dauern, bis in Berlin die siebte Meisterschaft im Basketball gefeiert werden kann.

Beste Korbschützen

Alba Berlin

Jovo Stanojevic (17 Punkte), John Best (15 Punkte), Dejuan Collins (9 Punkte / 9 Assists)

GHP Bamberg

Steffen Hamann (25 Punkte), Chris Ensminger (17 Punkte / 8 Rebounds), Derrick Taylor (15 Punkte / 7 Rebounds), Jason Sasser (11 Punkte)

Sachar Kriwoj

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Alba Berlin online