Charlie und die Schokoladenfabrik

13.08.2005

Flüsse aus Schokolade, essbare Wiesen, Kaugummis ohne Geschmacksverlust und viel mehr erwartet uns in Willi Wonkas Schlaraffenland. In "Charlie und die Schokoladenfabrik" wird der Zuschauer mitgenommen auf eine Reise voller Phantasie und Wunder.

Johnny Depp als Willi Wonka
Foto: Warner
Der kleine Charlie (Freddy Highmore) lebt mit seinen Eltern (Helena Bonham-Carter und Noah Taylor) und den vier Großeltern in einem windschiefen Haus am Rande der Stadt. Die Verhältnisse, in denen er aufwächst, sind arm, und so ist der einzige Reichtum seiner Familie Liebe. Als eines Tages bekannt wird, dass Willi Wonka (Johnny Depp), der Besitzer der hiesigen Schokoladenfabrik, für fünf Kinder seine Tore öffnen möchte, kann sich für Charly einen großen Traum erfüllen. Willi Wonka versteckte fünf goldene Tickets in seinen Schokoladentafeln. Nur, wer eines davon findet, darf den Tag in der Fabrik verbringen. Die Neugierde der Menschen ist groß. 15 Jahre hat niemand die sagenumwobene Fabrik betreten, und so nimmt die weltweite Jagd auf die Tickets ihren Lauf. Auch Charly fiebert mit, und nach zwei missglückten Versuchen kann er eine dritte Tafel Schokolade kaufen. Er hat Glück, der aufregende Tag beginnt. Wir begleiten Charlie und die anderen Kinder durch die süße Welt aus Zucker und Kakao und werden Zeuge, wie der dicke Deutsche August, die verwöhnte Veruca, der besserwisserische Mike und die überehrgeizige Violet ihr wahres Gesicht zeigen - bis allein der warmherzige Charlie übrig bleibt.

Tim Burton hat es nach seinem letzten Film "Big Fish" wieder einmal geschafft, die Zuschauer zu faszinieren und in seinen Bann zu ziehen. Mit der Verfilmung von Roald Dahls Kinderbuchklassiker sind diesmal allerdings eher die Jüngsten unter uns angesprochen. Aufgeregtes Flüstern, lautes Kichern und große Augen bleiben bei den Kleinen in Wonkas Paradies wohl nicht aus. Aber auch die Großen werden auf ihre Kosten kommen, was nicht zuletzt an Johnny Depp (Fluch der Karibik) liegt, der die Rolle des kauzigen Fabrikbesitzers perfekt ausfüllt. Wunderliche Mimik, konfuses Verhalten und ein extravagantes Kostüm lassen Johnny Depp zu Willy Wonka werden. Doch auch Freddy Highmore, der schon in "Finding Neverland" an Depps Seite spielte, überzeugt mit viel Gefühl, Charme und leuchtenden Kinderaugen.

John August hat mit dem Drehbuch gute Arbeit geleistet, auch wenn man sagen muss, dass die deutsche Übersetzung das ein oder andere Naserümpfen hervorrufen kann. Merkwürdigkeiten zwischen Musical und Fantasy werden allerdings nicht nur sprachlich sondern auch bildlich präsentiert. Wir werden durch die Close Up's in die märchenhafter Idylle hineingezogen und dabei von einem nahezu traditionellen Erzähler geführt. Einem Erzähler, der eigentlich ein Oompa-Loompa ist, und wer nicht weiß, was das ist, der muss schnellstens "Charlie und die Schokoladenfabrik" sehen.

Susann Hoffmann

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