Batman begins21.06.2005 Welcome back, Batman! Acht Jahre, nachdem Joel Schumacher den dunklen Ritter von Gotham City zur Witzfigur degradierte, gelingt dem Helden mit der Fledermausohrenmaske eine triumphale Wiederauferstehung. In "Batman begins" erzählt Regisseur Christopher Nolan ("Memento") von der Jugend Bruce Waynes und von seinem Werdegang zum maskierten Nachtmahr aller Verbrecher von Gotham City.
Während Tim Burtons "Batman" und Schumachers "Batman forever" Waynes Werdegang zum dunklen Ritter nur in kurzen Rückblicken anrissen, holt "Batman begins" zur ganz großen Exposition aus: Auch Jahre nach dem Doppelmord hat der junge Bruce Wayne das traumatische Erlebnis nicht überwunden. Nach langen Irrwegen landet er zunächst in einem rotchinesischen Gefängnis, aus dem ihn der zwielichtige Henri Ducard befreit und zum Selbsterfahrungskurs ins Kloster des tibetanischen Mönchs Ra's Al Ghul schickt. Dort angekommen, wird Wayne in die zwielichtige "Gesellschaft der Schatten" aufgenommen, um geistig und körperlich gestählt den Kampf gegen das Unrecht in Gotham City aufzunehmen. Viel Aufmerksamkeit und Gespür widmet der Regisseur dabei der psychologischen Entwicklung seiner Hauptfigur. Hauptdarsteller Christian Bale ("American Psycho", "The Machinist") verkörpert die Wandlung des innerlich zerrissenen, von Seelenqual gemarterten Heranwachsenden zum maskierten Verbrechensbekämpfer mit beeindruckender Intensität und Glaubwürdigkeit und liefert mit Abstand den besten Batman der Fledermausgeschichte. Bale steht mit Michael Caine, Liam Neeson, Morgan Freeman, Rutger Hauer, Gary Oldman und Katie Holmes eine beeindruckende Schauspieler-Phalanx zur Seite. Den einzigen wirklichen Negativpunkt bilden die Kampfsequenzen: Während das blitzschnelle, schemenhafte und für den Zuschauer kaum zu erkennende Auftreten des Fledermausmanns in seinen ersten Szenen als Stilmittel noch durchgeht, ist die wackelige Handkamera-Inszenierung mit ihren zerrissenen, abgehackten Bildfolgen speziell im finalen Showdown schlicht ein Ärgernis. Es sei Nolan verziehen. Johannes Pietsch |