Beverley Knight: Affirmation

Beverley Knight ist also der neue Robbie Williams. Wie man das jetzt verstehen soll? Hinter "Affirmation", dem vierten Album der Britin, steht nämlich unter anderem Guy Chambers, der zuvor für Robbie Williams Songs schrieb und produzierte.

Beverley Knight: Affirmation
Foto: EMI
In ihrer englischen Heimat ist der Name Beverley Knight ziemlich bekannt. Seit Jahren gehört sie zu den angesagten Soul-Stimmen des Landes, ihre bisherigen drei Alben gingen über die Ladentheke wie warme Semmeln, sie gewann sogar zwei der begehrten Brit-Awards. Aber jetzt mal ganz langsam: Soul? Ja, Beverley Knight ist nämlich keine Rock-Röhre. Der Eindruck dürfte in Deutschland entstanden sein, denn "Come as You are", die aktuelle Single von Beverley ist eine sehr rockige Pop-Nummer und als Titellied von "Popstars" häufiger zu hören.

Auf ihrem vierten Album "Affirmation" findet der Hörer "Come as You are", das übrigens kein Cover des gleichnamigen Nirvana-Songs ist, und ansonsten 14 Soul-Lieder (ein Bonus-Track). Aber ganz besonders wichtig ist dieses Album, da für vier Songs Guy Chambers verantwortlich ist. Der war bisher für Robbie Williams tätig, schied aber im Streit. Nun hat er mit Beverley Knight "Come as You are" (stark), "No One Ever Loves In Vain" (sehr stark, auch wenn Beverley klingt wie Christina Aguilera), "Affirmation" (das beste Lied auf der CD) und "Under the same Sun" (schwach) aufgenommen. Für alle Robbie-Fans ist dieses Album also allein schon wegen Guy Chambers ein Muss.

Allen anderen sei gesagt: "Affirmation" ist jeden Cent wirklich wert. Chris Martin (Coldplay und Göttergatte von Gwyneth Paltrow), Peter Vettese (Annie Lennox), Felix Howard (Sugababes) und Jimmy Hogarth (Jamelia) haben Beverley Knight dabei geholfen, ein durch und durch überzeugendes Album auf die Beine zu stellen. Das einzige, was nervt: Die Geschichte hinter der Entstehung von "Affirmation". Anstatt dass Beverleys Plattenfirma einfach sagt "Die Dame hat Talent", erzählt sie vom besten Freund der Sängerin, der schwul war und an Aids starb. Er diente als Inspiration zu "Affirmation". Das ist eine traurige und durchaus bewegende Geschichte, sie interessiert uns aber nicht. Beverley Knight ist nicht Britney Spears, die solche Geschichten und Skandale überhaupt nötig hat. Beverleys Musik reicht uns vollkommen aus, denn die hat es in sich. Guy Chambers sei dank!

Sachar Kriwoj

Links:
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