Brian McFadden: Irish Son

Womöglich ist Brian McFadden schuld daran, dass Robbie Williams nicht mehr klingt wie Robbie Williams. Denn der Songwriter und Produzent des ehemaligen Sängers der Boygroup Westlife heißt Guy Chambers. Und der machte aus Take-That-Robbie den größten Sänger Europas.

Brian McFadden: Irish Son
Foto: Sony
McFadden präsentiert sich auf dem Cover seines ersten Soloalbums in Jeans, ausgebeultem T-Shirt und Drei-Tage-Bart. Damit kämpft das ehemalige Westlife-Aushängeschild gegen sein altes Image an. Im Mai dieses Jahres verließ er die irische Band und will nun in die großen Fußstapfen von Robbie Williams treten. Nicht vergessen: Vor seinen Tatoos und den Hits war Robbie auch nur eine Boygroup-Ikone, wenn auch eine der ganz, ganz Großen. Robbie wollte, dass der Songwriter Guy Chambers exklusiv für ihr arbeitet. Gemeinsam produzierten sie Hit um Hit. Doch darauf ließ sich der Workaholic Chambers nicht ein. Stattdessen arbeitete Chambers gleich mit einer ganzen Reihe von Künstlern wie Delta Goodrem, Beverley Knight oder eben McFadden.

Es gelingt McFadden nur bedingt zu beweisen, dass Chambers Etnscheidung gegen Williams und pro Masse richtig war. Auch wenn seine erste Single "Real To Me" textlich sehr reif ist und mit dem alten Dasein als Westlife-Sänger abrechnet, großartig pompös daherkommt und sich durchaus mit den großen Hits eines Robbie Williams messen lassen kann, der größte Teil von "Irish Son" klingt eher wie ein anderer Bryan - Bryan Adams. Das wäre alles andere als eine Schande, wenn es der Adams der 80er Jahre wäre. Es ist aber der Adams der Gegenwart. Zu viele Balladen, zu wenig macht McFadden aus seiner rauen Stimme. Der erste Song "Irish Son" klingt sehr nach dem Eurovision Contest, und das soll kein Lob sein.

An einigen Stellen deutet der erst 24-Jährige sein großes Talent an ("Demons", "He's no hero"), doch insgesamt bleibt das Album hinter den Erwartungen zurück. Ob das nun an Guy Chambers oder an Brian McFadden, der behauptet, dass er an einem großen Teil der Songs mitschrieb, ist letztendlich egal. Fakt ist: Die letzte Single von Robbie Williams ("Radio") klang grausam, Brian McFaddens Album wird in einem Jahr vergessen sein, Guy Chambers steht vor einer ungewissen Zukunft.

Sachar Kriwoj

Links:
[b!] Delta Goodrem: Mistaken Identity
[b!] Beverley Knight: Affirmation
[b!] Robbie Williams: Greatest Hits
[b!] Robbie Williams: Live Summer 2003
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