Diana Krall: The Girl In The Other Room

Norah Jones hat dem Jazz weltweit zu neuer Blüte verholfen. Davon profitieren nun auch Musiker, die sonst kein so großes Publikum fanden. Wie Diana Krall mit ihrem neuen Album »The Girl In The Other Room«.

Diana Krall: The Girl In The Other Room
Foto: Universal
Jazz war bis vor wenigen Jahren einem kleinen Kreis – meist waren das Intellektuelle – vorbehalten. Mit den leicht eingängigen Melodien von Norah Jones hat sich das geändert. Eine große Masse öffnet sich nun dem meist improvisierten Mix aus Instrumenten und Gesang. Diana Kralls neues Album schoss auch gleich in Deutschland auf den siebenten Platz der Charts.

Dabei ist die 40-Jährige eine gestandene Größe: 1993 erschien ihr erstes Album, ihr 1999 erschienenes Album »When I Look In Your Eyes« hielt sich in Amerika 52 Wochen auf dem ersten Platz der Alben-Charts und kassierte zwei Grammies.

»The Girl In The Other Room«, ihr mittlerweile achtes Album, belegt eindringlich ihren ständigen Reifeprozess. Zur Entstehungsgeschichte: In der jüngsten Vergangenheit starben zwei gute Freunde, außerdem trauerte die Kanadierin um ihre tote Mutter. Einziger Trost: Elvis Costello, selbst erfolgreicher Musiker. Diana über Elvis, der neuerdings auch ihr Ehemann ist: »Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe schwerer persönlicher Verluste und tiefschürfender Veränderungen erlebt. Zum Glück traf ich Elvis Costello und alles bekam eine gute Wendung.«

Wie sehr Costello sie inspiriert, zeigt »Almost Blue« (aus der Feder von Costello). So sanft, verletzlich und doch voller Dynamik übertrifft es fast das Original. Diana: »Die Heirat mit Elvis beschließt für mich ein großes Kapitel in meinem ganz persönlichen Geschichtenbuch. Diese CD handelt davon.«

Norah Jones ebnete Diana Krall den Zugang zu einem breiten Publikum. Mit diesem Album hätte die Kanadierin den Erfolg, den sie nun einfährt, vermutlich auch allein geschafft.

Sachar Kriwoj

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