Alexa Hennig von Lange: Erste Liebe

Alexa Hennig von Lange – Jahrgang 1973 – zählt spätestens seit dem Gewinn des Jugendliteraturpreises 2002 zu den erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Mit "Erste Liebe" legt die Hannoveranerin ihren mittlerweile fünften Roman vor, sicherlich nicht ihren schlechtesten.

Alexa Hennig von Lange: Erste Liebe
Foto: Rowohlt
Hennig von Lange hat sich ein ganz besonderes Thema ausgesucht: Die Irrungen und Wirrungen der ersten Liebe. In früheren Jahrhunderten hätten die Romanciers wahrscheinlich Tausende von Seiten darüber verloren, tiefschürfende Diskurse über das Für und Wider, Hier und Jetzt geführt und wären doch zur selben Erkenntnis gekommen: Für den Umgang mit der ersten Liebe gibt es kein Patentrezept, jeder Mensch muss hierzu seine eigenen Erfahrungen machen und seine Gefühle auf individuelle Art und Weise ordnen.

Doch es geht auch anders: Hennig von Lange benötigt nur kurze, gut lesbare 158 Seiten, um von der Teenagerin Lelle und ihren Erlebnissen zu berichten und dabei all das auszudrücken, was diese in ihrer Situation empfindet. Nicht verallgemeinerbar zwar, aber dennoch voll und ganz nachvollziehbar.

So kreist die Geschichte um Lelles Liebe zu Marcel, der plötzlich in ihr Leben tritt und dadurch für noch mehr Unruhe sorgt, als sie ohnehin schon hat. Denn schließlich gibt es ja noch ihren Freund Arthur, der allerdings unglücklicherweise in Afrika weilt, ihre hysterischen Eltern und ihre ältere Schwester Cotsch.

Genug Stoff also für ein schwungvolles, unterhaltsames Buch, das besonders von seiner unverkrampften Sprache lebt, die Lelles Gedankenwelt wunderbar einfängt, ohne sich durch versuchte Jugendlichkeit anzubiedern. Wie sagt Lelles Mutter in einer Passage so richtig: "Davon lebt die Literatur." Nämlich von gut erzählten, liebenswerten Geschichten über die Liebe und das Leben.

Stefan Ewert

Kaufempfehlung:
[Buch] »Erste Liebe« bei Amazon bestellen