Lutricia McNeal: Soulsister Ambassador

Mit ihrem neuen Album „Soulsister Ambassador“ will Lutricia McNeal beweisen, dass sie weitaus mehr zu bieten hat als ihre Dauerbrenner „Ain’t That Just The Way“ und „Stranded“. Nach 12 Songs bei 42 Minuten Laufzeit stellt sich dann aber die Frage: War das jetzt wirklich mehr?

Foto: edel
Die in Oklahoma City als siebtes von neun Kindern geborene Lutricia kam früh mit Gospelmusik in Berührung, da ihr Vater Priester ist. 1989, gerade volljährig, reiste sie nach Europa, genauer gesagt nach Schweden, wo sie Mitte der Neunziger Jahre ihr Debütalbum veröffentlichte. Der Durchbruch gelang ihr erst 1997 mit dem Song „Ain’t That Just The Way“, der nicht nur die europäischen Charts eroberte, sondern auch auf sämtlichen Radiosendern rotierte. Auch die Folgesingles „Stranded“, „Someone Loves You Honey“ und „The Greatest Love You’ll Ever Know“ sowie die die Alben „My Side Of Town“ und „Whatcha Been Doing” verkauften sich gut.

Ihr neues Album heißt „Soulsister Ambassador” und verbindet Soul, R&B und Pop. Zum großen Teil schrieb Lutricia die Songs selbst, welche in den USA, Schweden und Deutschland aufgenommen wurden. Die erste Singleauskopplung ist „Promise Me“, ein schöner, kraftvoller Lovesong, mit dem bereits die britische Popsängerin Beverley Craven 1991 einen UK-Top-3-Hit hatte. Ein weiterer Coversong auf dem Album ist „California Dreaming“, im Original von The Mamas And Papas. Als Vorbilder gibt Lutricia Musikergrößen wie Aretha Franklin, Patti La Belle, Mary J. Blige oder Whitney Houston an, von denen sie selbst aber noch ein ganzes Stück entfernt zu sein scheint. „Soulsister Ambassador“ ist zwar ein gelungenes und recht abwechslungsreiches Album, auf dem sich tanzbare Stücke wie „Superstar“ oder „Shake Your Whatozee“ mit ruhigeren Songs wie „Lately“, „Gladiola“ oder „Tell Me Why“ abwechseln, eine echte Weiterentwicklung ist aber nicht zu hören.

Wer schon eins der Vorgängeralben im heimischen Schrank stehen hat, oder sich für einen poplastigen Mix aus Soul und R&B begeistern kann, für den ist Lutricia McNeals neues Album genau das Richtige. All diejenigen, die doch richtigen Soul und heißen R&B bevorzugen, sollten eher auf andere Künstler und deren CDs zurückgreifen.

André Depcke

Link:
[b!] Mary J. Blige: Love & Life

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