The Terminal

Die Geschichte von einem Mann, der einen Flughafen nicht mehr verlassen darf, da während seiner Reise in seinem Heimatland Krieg ausgebrochen ist und die neue Regierung international nicht anerkannt wird - das schreit doch förmlich nach dem Schauspieler, der sich auf einer einsamen Insel mit einem Volleyball anfreundete.

Foto: UIP
So oder ähnlich wird sich das selbiger - namentlich natürlich: Tom Hanks - auch gedacht haben, als er seine Zugabe zum jüngsten Film von Steven Spielberg gab. Deswegen ist er nun Viktor Navorski, dem beschriebenes Schicksal widerfährt und der es sich deswegen auf dem (nachgebauten) New Yorker Flughafen "JFK" so gemütlich macht, wie das eben geht, wenn man weder Geld hat noch Englisch versteht und zudem den Chef des Ladens (herrlich verbissen: Stanley Tucci, der schon in "Road To Perdition" an der Seite von Hanks zu sehen war) gegen sich hat.

Gut eine Stunde lang wird dieses Szenario für eine Reihe von Slapstickeinlagen vergeudet, an deren Nicht-Funktionieren auch der überzogen spielende Hanks die Schuld trägt. Während man eigentlich Mitleid mit Viktor haben möchte, macht sich der Film anfangs über ihn lustig. Dies ändert sich allerdings glücklicherweise, als sich Viktor, der mittlerweile mit der Hilfe von Reiseführern die englische Sprache annehmbar versteht und spricht, so langsam mit dem Flughafenpersonal (u.a. Chi McBride, Diego Luna und Zo Saldana) anfreundet und sich schließlich in die Stewardess Amelia (atemberaubend, ehrlich: Catherine Zeta-Jones) verliebt, der Viktor schließlich auch verraten wird, warum er überhaupt nach Amerika gekommen ist. In diesen, den warmen, nie kitschigen Momenten des Films stimmt es zwischen den Darstellern, "The Terminal", bis dahin doch etwas zu gewollt komisch, nimmt sich ernster und beginnt deswegen Spaß zu machen - über den einen oder anderen logischen Hänger sieht man von nun an gern hinweg.

Ein Kommentar zur verschärften Sicherheitskontrolle an US-Flughäfen, wie man vielleicht hätte erwarten können, ist "The Terminal" nicht und will es auch ganz bestimmt nicht sein. Er ist stattdessen vor allem dies: die Geschichte von einem Mann, der einen Flughafen nicht mehr verlassen darf. So einfach kann schönes Kino sein.

Friedrich Reip

Kaufempfehlungen:
[Buch] »Der Terminal Mann« bei Amazon bestellen
[CD] »Soundtrack Terminal« bei Amazon bestellen