Valentine: Ocean Full Of Tears

22.06.2005

"Ocean Full Of Tears", so heißt das Debüt-Werk der gerade mal 16-jährigen Künstlerin Valentine aus Berlin, die nicht nur bei TV total das Publikum mit einer Live-Version ihres Songs "Feel So Bad" verzauberte, sondern auch jüngst die Musikaltmeister Paul McCartney und Cat Stevens auf einer Benefizgala von ihrem Können überzeugte.

Valentine: Ocean Full Of Tears
EMI
Erst die 16-jährige Joss Stone, die mit ihrem Soul voller Leidenschaft und Lebensgefühl begeisterte, dann die 14-jährige Renee Olstead, die den Swing mit einer Reife und Lässigkeit präsentierte, wie man es sonst nur von den ganz Großen diesen Genres her kannte, und nun also die 16-jährige Valentine, die mit ihrer süßlich melancholischen Popmusik zu verzaubern vermag. "Gott sei Dank!", mag man da am liebsten sagen, es geht also auch abseits vom Retortenmüll der Marke Spears oder Aguilera.

Auch ein Beleg für die Qualität des Albums "Ocean Full Of Tears": es wurde nicht, wie viele Andere, innerhalb weniger Wochen eingespielt, sondern zog sich über Monate hinaus - ein Album, das reifte, von einer Künstlerin, die mit diesem Werk ebenfalls wuchs. Der Brit-Pop-Fan Valentine setzt dabei auf ihr Können, Songs voller Schwermut mit dieser unverwechselbaren Leichtigkeit vorzutragen, die vom ersten Ton an fesselt - das Paradebeispiel dafür ist der Opener "Won't Give Up".

Wehmütige Balladen wie "Sad" oder romantische Songs wie "I Will Try" und der Titelsong "Ocean Full Of Tears", die an Coldplay oder Keane erinnern, gehören dabei genauso dazu wie das nach vorne pushende Stück "Fight For You". Auch Rocksongs findet man auf dem Album wieder. Sowohl das scharfzüngige "Your Shit", als auch "Part Of The Deal" lassen gar ein wenig an die Bangles erinnern.

Mit Valentine gesellt sich somit eine weitere Künstlerin zu denen, die ihre Musik noch in den Vordergrund stellen, mit voller Hingabe ihrer Leidenschaft nachgehen und ein wenig über den Crazy Frog und Konsorten hinwegtrösten. Norah Jones, Katie Melua, Joss Stone, Renee Olstead und nun also Valentine - Frauenpower, wie man sie sich wünscht!

André Depcke

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