Noch ein Jahr: Wer fährt zur WM 2006?

28.06.2005

Die deutsche Nationalmannschaft hat beim Confed-Cup das Halbfinale gegen Brasilien verloren und damit offenbart, dass zwar gute Ansätze bestehen, der letzte Tick zum großen Wurf aber noch fehlt. brainstorms macht die große Bestandsaufnahme. Wer hat jetzt schon sein WM-Ticket sicher, wer lauert noch, und wer muss zittern?

Sicher mit dabei

Timo Hildebrand, Jens Lehmann und Oliver Kahn

Jürgen Klinsmann hat sich noch immer nicht festgelegt, wer bei der WM die Nummer 1 für Deutschland auf dem Rücken tragen soll. Doch beim Confed-Cup kam bereits die Ansage, dass er mit Lehmann, Hildebrand und Kahn plant.

Per Mertesacker

Der junge Hannoveraner ist der Gewinner der Mini-WM. Sicheres Stellungsspiel, kaum Fouls und auch noch torgefährlich. Mertesacker ist derzeit in der Innenverteidigung gesetzt.

Christian Wörns

Auch Wörns ist ein Gewinner, obwohl er beim Confed-Cup fehlte. Da die Abwehr allzu häufig unsicher wirkte, wird der erfahrene Dortmunder zum großen Hoffnungsträger in der Verteidigung.

Michael Ballack

Ohne jeden Zweifel: Michael Ballack ist der wichtigste deutsche Spieler. Von ihm hängt der Erfolg am meisten ab. Mit einem guten Ballack hat Deutschland Chancen, die WM zu gewinnen.

Torsten Frings

Frings hat eine schwere Saison in München hinter sich. In dieser Zeit war er bei Klinsmann Stammspieler. In Bremen sollte Frings stärker werden, daher wird er noch weniger in Frage gestellt werden.

Bernd Schneider

Schneiders großer Vorteil: Er ist vielseitig einsetzbar. Ob auf dem rechten offensiven oder dem linken defensiven Flügel, er kann alles spielen.

Bastian Schweinsteiger

»Schweini« hat sich in die Mannschaft gespielt. Sollte ihn sein Münchner Trainer Magath nicht vollkommen im Regen stehen lassen, ist Schweinsteiger bei der WM dabei.

Kevin Kuranyi

Kuranyi ist in der Ära Klinsmann der erfolgreichste Torjäger. Das reicht.

Miroslav Klose

Klose fehlte beim Confed-Cup verletzungsbedingt, doch in Bestform ist er ein Kandidat für die erste Elf.

Lukas Podolski

Schon Rudi Völler war ein Fan von »Prinz Poldi«, nun liebt ganz Deutschland das große Talent.

In Lauerstellung

Philip Lahm

Lahm fehlte wegen eines Kreuzbandrisses bei der Mini-WM. Wird er rechtzeitig fit, sollte er nicht nur mitfahren, sondern auch einen Stammplatz in der Viererkette sicher haben.

Arne Friedrich

Friedrich spielt nie schlecht, doch seine Lobby ist nicht groß genug. Sonst hätte er einen Stammplatz sicher.

Robert Huth

Huth kann alles: Welt- und Kreisklasse spielen. Sollte sich kein Innenverteidiger in der kommenden Saison in den Vordergrund spielen und Huth einen Stammplatz bei Chelsea erobern (was schwer genug sein wird), fährt er mit zur WM.

Andreas Hinkel und Patrick Owomoyela

Sowohl Hinkel als Owomoyela konnten sich nicht für einen Stammplatz empfehlen. Man muss abwarten, wer von den beiden sich besser entwickelt. Beide dürften es nicht in den WM-Kader schaffen.

Fabian Ernst

In Bremen glänzte Ernst mit öffnenden Pässen, in der Nationalmannschaft wirkt er häufig gehemmt.

Gerald Asamoah

Einen Typen wie Asamoah gibt es selten: Er kann mit seinem bulligen Körper den Ball gut abschirmen. Wäre er noch torgefährlich, wäre er sicher dabei.

Sebastian Deisler

Deisler ist wieder da. Doch noch fehlt ihm vor allem im Defensivverhalten die Spielpraxis. Er muss sich bei den Bayern in die Mannschaft spielen, dann ist er auch bei Klinsmann dabei.

Mike Hanke

Hanke hat rechtzeitig auf sich aufmerksam gemacht. Nun kommt der Wechsel nach Wolfsburg. Sollte er dort Stammspieler werden, könnte er ein wertvoller WM-Joker werden.

Auf der Kippe

Marco Engelhardt und Tim Borowski

Engelhardt und Borowski kamen beide nur zu Kurzeinsätzen und konnten keine Akzente setzen.

Thomas Hitzlsperger

Hitzlsperger hat zwar fast alle Spiele bestritten, doch ist er einfach kein Linksverteidiger. Wird Lahm rechtzeitig fit, kann er wohl seinen Urlaub nächsten Sommer buchen.

Thomas Brdaric

Blieb als einziger deutscher Spieler beim Confed-Cup ohne Einsatzzeit. Das sagt alles.

Christoph Metzelder

Wenn er nur halbwegs an seine WM-Form von 2002 anknüpfen würde, stünde Metzelder mit einem Fuß im Kader. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

Sebastian Kehl

Spielte eine überragende Rückrunde. Verletzte sich und war somit bei Confed-Cup nicht dabei. Sein Pech: Auf der Position des defensiven Mittelfeldspielers gibt es eigentlich kein Bedarf.

Geringe Chancen haben:

Didi Hamann, Alexander Madlung, Christian Schulz, Christian Pander, Oliver Neuville, Florian Kringe, Marcell Jansen, Paul Freier

Keine Chance haben:

Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer.

Und sollte die Abwehr noch so wackeln...

Sachar Kriwoj