Zoe: Exile African

Der Reggae erlebt zurzeit durch Künstler wie Gentleman, Max Herre oder der Sam Ragga Band in Deutschland eine Hochphase. Genau die richtige Zeit also für Zoe, ihr zweites Album mit dem Namen "Exile African" auf den Markt zu bringen.

Foto: Sony Music
Die Singer-Songwriterin wurde in Bong Mine, einem Ort in Liberia geboren, verbrachte dort aber nur die ersten sechs Monate ihres Lebens. Über Penzberg in Bayern kam Zoe nach ihrem Abitur nach München, um an einer Musikschule mit den Schwerpunkten Songwriting und Jazz zu studieren. Ihren ersten Künstlervertrag bekam sie 1996 bei Kosmo Records, fünf Jahre später standen dann endlich ihre ersten eigenen Songs "Love can change so much" und das Remake des Reggae-Kultstücks "Uptown Top Ranking" in den Plattenläden. 2003 schließlich erblickte dann nicht nur die gemeinsame Single "Could it be you" mit Ky-Mani Marley das Licht der Welt, sondern auch ihr Debüt-Album "Zoeciety".

Nur ein Jahr später erscheint nun mit "Exile African" Zoes zweites Studioalbum, bei dem sie tatkräftige Unterstützung durch Alborosie und Dean Fraser an den Reglern bekam. Aber auch am Saxophon stellt Fraser im smoothen und zugleich bittersüßen Soul-Reggae-Track "Another Day" sein Können unter Beweis. Weiter geht es mit dem funkigen Stück "Afro Cat" und der Single-Auskopplung "Rock Steady", ein Track an der Schnittstelle zwischen Ska und Rocksteady, der 60er Jahre Charme versprüht. Cut. Bürgerkrieg und Völkermord in Liberia - die Themen, die Zoe in dem melancholischen Song "Liberia" beklagt.

Modern Roots gibt es dann sowohl im Song "Prayer" als auch in "Is Dis Love". Funky, sexy, cool kommt "Everything Is Everything" daher und mit "Sweetest Secret" beweist Zoe, dass ihr auch wunderschöne Liebeslieder gelingen. "Sunshine", "Looking for Love" und "Don't cry" - Songs über Gedanken, Träume, Erfahrungen mit Menschen, gehalten in Pop mit Mehrwert Qualität. Zum Schluss fährt Zoe dann noch mal mit dem orchestralen "Angels Eye" auf - Musik, die unter die Haut geht.

Alles in allem präsentiert Zoe auf "Exile African" eine moderne Reggae-Mischung, die durchaus überzeugen kann. Mal sehen, ob es zum großen Wurf reicht oder ob sie weiterhin das weibliche Pendant zu Patrice bleibt - von den Fans geliebt, von der breiten Öffentlichkeit ignoriert.

André Depcke

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