Feldzug für die Liebe

Folge 4: Wann ist ein Mann ein Mann?

Heute dreht sich alles um den Mann. Viel wurde letztes Jahr über die metrosexuelle Gattung der Männer geschrieben und diskutiert. Wir aber wollen uns dieses Mal auf den richtigen Mann fokussieren, der, wie Herbert Grönemeyer in seinem Song "Männer" sang, einen "Herzinfarkt" bekommt, der kernig ist und weiß, was ihm zusteht - und was nicht.

Erinnern Sie sich noch an René Weller? In den 80ern (oder waren es gar die 70er) wurde der Boxer, der es immerhin zu Ehren eines Europameister-Titels brachte, als der "schöne René" gefeiert. Wieso, können heute wohl nur die wenigsten sagen. René sieht für sein Alter zwar immer noch recht fit aus, eigentlich wie in seinen aktiven Tagen, doch auch da beginnen schon die Probleme. Voku-Hila-Ansatz sowie ein Oberlippen-Popel-Bremser haben noch nie einem Mann wirklich genutzt. Auch Rudi Völler wird das irgendwann noch begreifen. René hat aber immer noch alles im Griff - vor allem die Frauen. Laut "Bunte" schafft es Weller sogar noch, Frauen die Herzen zu brechen. So geschehen ist das wohl mit dem blonden Barbie-Double Angela Vollrath. Sie waren zusammen, behauptet sie. Er meint, er könne sich nicht auf eine Frau fokussieren. Um dann aber gleich zur Nächsten zu ziehen, die er wahrscheinlich noch dieses Jahr vor den Traualtar führen will. Und nicht nur das: Barbie ist im dritten Monat schwanger von René.

Jetzt würden wir gerne den moralischen Zeigefinger heben und ihn auf Weller richten, doch wir verstehen ihn. Ja, wirklich: René, Du hast recht. Mit so einer Frau kann kein Mann der Welt zusammen leben. Frauen, bitte, bevor die ganzen Wut-Leserbriefe über uns hereinbrechen, lest einfach weiter. "Sie steht täglich vier Stunden vor dem Spiegel", beschwert sich Weller. Wir vergessen nicht, darauf hinzuweisen, dass der Tag noch immer 24 Stunden hat. Aber der wahre Grund, den gibt Barbie selbst an. Weller beschwerte sich wohl ein paar Mal zu oft, dass er von Barbie kein Frühstück bekommt. Sie reagierte, wie sie in "Bunte" beteuert. "Seine Mutter brachte mir bei, wie man Rührei zubereitet."

Und an dieser Stelle, da können hoffentlich auch die weiblichen Leser den Autor, René und alle anderen Männer in dieser Galaxie verstehen. Eine Frau, die nicht mal Rührei zubereiten kann? Ja, ein Mensch überhaupt, der nicht weiß, wie das geht? Wo gibt es denn so was? Wir haben im Bekanntenkreis herumgefragt, ob es denn spezielle Rühreirezepte gibt, sogar Alfredissimo Biolek wollten wir anrufen und ihn nach seinem Geheimrezept für Barbie fragen, doch dann dachten wir: Wozu denn? Wann soll denn die Barbie auch noch Rühreier zubereiten? Sollte sie vier Stunden vor dem Spiegel brauchen und dann auch noch Frühstück machen, müsste sie in Zukunft etwa fünf Stunden vor René aufstehen. Da sagen wir doch: Barbie, Dein Ken wird noch kommen.

Kommen wir zum nächsten richtigen Kerl. Er ist einer, von dem wir schon immer wussten, dass er "Eier" hat. Eddie Irvine wird aber auch nicht müde, das immer wieder zu betonen. In der "Bild am Sonntag" gab der ehemalige Formel-1-Fahrer ein großes Interview, in dem er sich (wie eigentlich alle) über die langweilige Rennklasse beschwerte. Das allein aber wäre uns keine Nachricht wert. Viel spannender ist da schon, was Irvine zu den Frauen in der Boxengasse zu sagen hatte: "Ich bewerte Frauen auf einer Skala von 1 bis 10. Derzeit sehe ich in der Formel 1 maximal Fünfen". Jetzt hören wir einmal mehr den Aufschrei von Feministinnen: Das ist ja wohl Sexismus pur. Nun ja, wir können Herrn Irvine nicht wirklich in Schutz nehmen, und doch verstehen wir ihn. Wie sollen Männer denn sonst eine präzise Angabe zum Äußeren einer Frau abgeben? Und damit das Ganze nicht sexistisch gewertet wird, schlagen wir Frauen vor, Männer in Zukunft nach den gleichen Maßstäben von 1 bis 10 zu bewerten. Aber Eddie war noch nicht fertig. Wie es sich für einen richtigen Mann gehört, prahlte er mit seiner Potenz und vor allem mit der Schönheit seiner "Zucht": "Es gibt da die eine oder andere 9 in meinem Leben, die sich in Miami oder New York um mich kümmert. Sie wissen ja, ich bin jung, freizügig - und Single." Mit dieser Einstellung wird er das bestimmt auch noch eine Weile bleiben.

Und noch ein Prachtexemplar der männlichen Gattung ist Rick Salomon. Seinen Namen dürften die wenigsten kennen. Von seinem Talent, eine Frau zu befriedigen hingegen, dürfte sich schon der ein oder andere überzeugt haben. Rick ist der Ex-Freund von Hotel-Erbin Paris Hilton. Er nahm ihren Sex auf Band auf und vertrieb ihn über das Internet. Dieser Schurke! Jetzt setzt Rick aber noch eins drauf. Er verriet in der englischen Zeitung "News of the Week", dass Paris großen Spaß an den "Dreharbeiten" hatte: "Mädchen wie Paris wollen definitv Sex-Tapes machen. Denn es ist eins der versautesten Dinge. Paris mag nichts lieber, als die ganze Nacht Sex zu haben, ganz besonders wenn die Kamera läuft. Sie ist eine Exhibitionistin." Und Paris erfüllte Rick einen Traum, den ja angeblich viele (wenn nicht sogar alle Männer) haben sollen: Einen Dreier! "Ich hatte Sex mit Paris und ihrer Freundin Nicole Lenz im selben Bett." Rick, wir ziehen den Hut vor Dir, Du bist ein echter Kerl. Und noch was zu Nicole Richie, Paris guter Freundin, die wir ja aus der Pro7-Real-Life-Serie "The Simple Life" kennen. In der britischen "Sun" meinte sie: "Ich bin noch Jungfrau." Ja, genau, René Weller sieht gut aus, Eddie Irvine ist höflich und Rick Salomon schwul.

Zum Schluss noch zu einem Mann, von dem wir schon immer wussten, dass er kein echter Kerl ist: Cliff Richard. Der Barde mit der Frisur aus der Horror-Kabinett bringt laut der Münchener Zeitung eine eigene Kosmetik-Linie heraus. Was macht eigentlich David Beckham nach seinem verschossenen Elfer gegen Frankreich?

Genug von Machos, Kerlen und Männern. Denn gehen wir noch mal in uns: Ihre Schlagzeilen verdanken sie zu einem gewissen Teil immer Frauen. Und damit bestätigt sich doch die Weisheit "Hinter jedem starken Mann steht immer eine Frau." Das wird auch Noch-Bundespräsident Johannes Rau verstehen. Er antwortete auf die Frage, Fußball-Stadien künftig auch nach Frauen zu benennen: "Und wie soll das heißen? Ernst-Kuzorra-Seine-Frau-Ihr-Stadion?"

Sachar Kriwoj