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Ash: Free All Angels (Special European Tour Edition)

Ehrlich gesagt hatte niemand mehr so richtig mit Ash gerechnet. Alkohol, Drogen und das 1998 erschienene, kommerziell gefloppte Album "Nu-Clear Sounds" brachten den einst so hell leuchtenden Stern der Band zum Verdunkeln. Sollte das etwa alles gewesen sein?

Mitnichten! Wie Phönix aus der As(c)h(e) erhoben sich die vier Mittzwanziger aus ihrem Karriere-Tief und veröffentlichten im Frühjahr dieses Jahres das formidable "Free All Angels", und kehrten mit dieser Platte klanglich zu ihrem 1996er Hitalbum "1977" zurück. Was aber noch viel wichtiger war: Ash hatten wieder Spaß an lauten Gitarren und mitreißenden Melodien gefunden. Vergessen war das Laune-Tief von "Nu-Clear Sounds", Tim Wheeler und seine Mitstreiter rockten wieder! Zwischen den 12 Songs fand sich kein Ausfall. Im Gegenteil: es reihte sich ein Hit an den anderen!

Passend zu ihrer (wieder aufgenommenen oder auch: fortgesetzten) Europa-Tournee, haben Ash das formidable Scheibchen nun um eine weitere CD ergänzt, und nennen das Ganze bezeichnenderweise "Special European Tour Edition". Die Bonus-CD enthält insgesamt zehn (!) bislang unveröffentlichte Tracks und zusätzlich zwei (!) Videos. Das ist gewiß großzügig, und mit "Nocturne" und "Stay in love forever" bringen Ash zwei wahrlich brilliante Titel unter das Volk.

Auch die französischsprachige Version der Übernummer "Candy" ist trotz oder vielleicht auch gerade wegen des irischen Akzents sehr charmant. Selbst die Videos zu "Candy" und "Sometimes" gehen in Ordnung. Der Rest ist allerdings Geschmackssache: viel Unausgegorenes findet sich auf der zweiten CD. Uninspirierte Demoversionen von halbgaren und lauwarmen Lärm-Versatzstücken machen den größten Teil der Bonus-Disc aus. Schade eigentlich, denn Ash haben in der Vergangenheit schon des öfteren bewiesen, daß ihre B-Seiten nicht wesentlich schwächer sind als ihre übrigen Titel.

Dennoch sollte sich ein wahrer Ash-Fan an dieser milden Gabe durchaus erfreuen dürfen. Zumal diese Ausgabe des Albums im Gegensatz zur Originalfassung ein vernünftiges Albumcover hat. Und schließlich zählt auch noch die gut gemeinte Geste...

Daniel Iranyi

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