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Ein gelungener Versuch: Cicero – Magazin für politische KulturDie Erstausgabe war in manchen Großstädten der Republik nach einigen Stunden vergriffen, das Medienecho enorm: Mit "Cicero", das den eigenen Anspruch schon im Untertitel "Magazin für politische Kultur" trägt, ist dem Schweizer Verlagsgiganten Michael Ringier ein echter Coup geglückt. Einen Beitrag zur Belebung der deutschen Debattenkultur will Cicero sein. Ein ambitioniertes Ziel, allerdings auch dringend notwendig. Denn eine Zeitschrift solchen Formats, die mit ihren niveauvollen und intelligenten Artikeln anregen, mitunter auch provozieren will, fehlte in Deutschland bislang. Schon deswegen kann man den Redakteuren des Monatsmagazins nur zur
ihrem Mut gratulieren und weiterhin viel Erfolg wünschen.
Mittlerweile ist die zweite Cicero-Ausgabe erschienen, die dem
Anspruch, den das erste Heft begründet, durchaus genügt. Mit
Gastautoren wie Maxim Biller, Martin Walser, Sten Nadolny, Horst
Siebert oder Rüdiger Safranski sind auch diesmal erstklassige Köpfe
neben den ohnehin guten Stammautoren vertreten.
Zwar sind nicht alle Texte gleichermaßen gelungen, doch das tut dem sehr positiven Gesamteindruck keinen Abbruch – zumal die einzelnen Beiträge ohnehin Diskussionen initiieren wollen und sollen. Genügend Dabattierpotential ist also vorhanden. Einzig die Kolumne von Chefredakteur Wolfram Weimer fällt ein wenig matt aus, so dass man sich auch hier noch mehr journalistische Würze wünschen würde. Aber die Richtung, der redaktionelle Ansatz, die Intention von Cicero stimmt: Deutschland braucht Mut zur eigenen, pointierten Meinung, Mut auch zur unideologischen Debatte über vergangenes, gegenwärtiges und kommendes. Cicero bietet solchen Diskussionen ein Forum, will ein Salon politischer Kultur sein. Hoffen wir für die Zukunft, dass Cicero auch weiterhin kein reiner Salonlöwe ist. Stefan Ewert Link: |
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