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Basketball: Top 4

Im Halbfinale des Pokals der s.Oliver Basketball Bundesliga konnten sich die Favoriten durchsetzen. Die SKYLINERS besiegten den Titelverteidiger aus Trier, der Deutsche Meister ALBA Berlin bezwang die EWE Baskets aus Oldenburg.

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Dass diese Weisheit ihre Anwendung nicht nur auf Fußball findet, bewiesen die Spielpaarungen im Halbfinale des Pokals der s.Oliver Bundesliga: Den haushohen Favoriten aus Berlin und Frankfurt, die in den Play-Offs um die Deutsche Meisterschaft kämpfen werden, standen vermeintliche Underdogs aus Trier und Oldenburg gegenüber. Dass man diese Mannschaften nicht unterschätzen durfte, beweist die Tatsache, dass Trier als Titelverteidiger des Pokals im Viertelfinale die starken Bonner bezwungen hatte. Für Oldenburg ist der Einzug in das Halbfinale des Pokals der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. In den kommenden Wochen werden sie in den Play-Downs um den Klassenerhalt in der Bundesliga spielen.

Das Los wollte es, dass die Favoriten Frankfurt und Berlin nur im Finale aufeinander treffen konnten. Frankfurt wurde Trier zugelost, ALBA spielte gegen Oldenburg. Trier stellt eine Art Frankfurter Angstgegner dar. In der regulären Saison kam es zu zwei Duellen, beide Spiele konnte HERZOGtel Trier für sich entscheiden. Die Personalsituation Triers war allerdings angespannt: Mit Keith Gray und James Marsh fielen zwei Leistungsträger verletzt aus.

Beide Teams boten den 5500 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle ein typisches Pokalspiel, dem es zwar an spielerischen Höhepunkten mangelte, das aber durch Spannung und Einsatz geprägt war. 22:15 konnte sich die Mannschaft des Trierer Trainers Don Beck im ersten Viertel absetzen, doch Frankfurt kämpfte sich wieder heran. Das zweite Viertel wurde von der Defensive dominiert, zudem agierten beide Teams sehr nervös und unkonzentriert. Trier hatte es vor allem dem gebürtigen Rumänen Bruno Roschnafsky zu verdanken, dass sie zur Pause mit 28:27 in Führung lagen. Er allein erzielte in den ersten 20 Minuten 10 Punkte und holte fünf Rebounds. Im dritten Viertel konnten sich beide Mannschaften zwischenzeitlich absetzen, die Führung jedoch nicht behaupten. Triers Fans merkten, dass ihre Mannschaft nicht chancenlos war, das Finale zu erreichen. Gemeinsam mit den Trommlern von Alba sorgten die knapp 100 Mitgereisten für wesentlich mehr Kulisse als die etwa 400 Frankfurter. Diese hatten allerdings zu beginn des letzten Spielabschnitts großen Grund zur Freude. Ihre Mannschaft legte eine 6:0- Serie hin und führte bereits 58:50 und 61:53, doch Trier konnte durch Sean Jackson und Carl Brown ausgleichen. 68 Sekunden vor Schluß lagen beide Teams mit 68:66 fast gleichauf, ehe Frankfurts Dennis Wucherer das Spiel fast im Alleingang entschied. Im gelangen zwei Steals, die er beide selbst verwerten konnte. Am Ende bezwang die Mannschaft von Gordon Herbert HERZOGtel Trier mit 75:68. Mit 19 Punkten war Dennis Wucherer erfolgreichster Korbschütze bei den Frankfurtern, bei Trier kam Carl Brown auf 17 Zähler.

Triers Coach Beck war trotz der Niederlage mit seiner Mannschaft zufrieden: "Meine Mannschaft hat wahren Charakter bewiesen. Trotz der Verletzungen hat sie bis zum Schluss gekämpft. Ich bin stolz auf sie." Frankfurts Trainer Herbert musste dem zustimmen: "Trier hat großartig gekämpft. Das Spiel hat sich erst in den letzten zwei Minuten entschieden."

Im zweiten Halbfinale musste ALBA Berlin gewinnen, um eine verkorkste Saison zu einem halbwegs erfolgreichen Ende zu bringen und sich zudem Selbstvertrauen für die Play-Offs zu holen. Die Berliner sind in der Euroleague bereits in der Vorrunde ausgeschieden und belegten zudem in der Bundesliga einen katastrophalen fünften Platz. Von Beginn an spielte die Mannschaft von Trainer Emir Mutapcic sehr konzentriert und gab die Führung, die sie sich erspielte auch nicht mehr ab. Dabei musste der Deutsche Meister gleich zu Beginn des Spiels ein Schock kompensieren: Tyron McCoy traf Albas Aufbauspieler Derrick Phelps im Gesicht und wurde ausgewechselt. Die Mannschaft ließ sich durch diesen zwischenzeitlichen Ausfall nicht verunsichern und führte mit 13:6, als Phelps nach vier Minuten Behandlung auf der Bank zurückkehrte. ALBA profitierte vor allem davon, dass Oldenburgs Robert Churchwell früh mit vier Fouls belastet war und den größten Teil des Spiels von der Bank anschauen musste. Albas Bankspieler hingegen konnten sich schnell ins Spiel einfügen und brachten eine 45:27-Führung in die Pause.

Ab dem dritten Viertel feierten nur noch die Berliner Fans. Ihre Mannschaft kam noch konzentrierter aus der Kabine, als sie es schon war. Anders als in der bisherigen Saison brach die Mannschaft bei wichtigen Spielen nicht ein. Kontinuierlich wurde der Vorsprung ausgebaut. Dabei konnten sich sowohl der Stammcenter George Zidek als auch sein Vertreter Dejan Koturovic gut in Szene setzen. Alba gewann das Spiel 105:65 und geht durch den hohen Sieg auch am Sonntag in eigener Halle ins Finale als Favorit. Oldenburgs Trainer Nenad Josipovic war nach dem Spiel sehr enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft: "Ich kann mir nicht erklären, wieso wir heute so schwach geworfen haben. Letzte Woche gegen Leverkusen haben noch 60 Prozent der Würfe getroffen heute nur 30." Albas Trainer Mutapcic war froh, dass sich seine Mannschaft Selbstvertrauen erspielte und auch nicht viel Kraft verlor. Jedoch merkte Frankfurts Coach George Herbert an, dass seine Mannschaft nicht ins Finale geht, um zu verlieren.

Sachar Kriwoj

Link: Die s.Oliver Bundesliga online/

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