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Die Top 10 2001, Platz 4Ben Folds: »Rockin’ The Suburbs«Es ist immer wieder schön, wenn sich am Musik-Himmel kleine Sensationen auftun. Man erfreut sich an ihnen, labt sich an der Musik und verbringt viele Stunden, Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre damit, zu den Songs der neu entdeckten Helden zu träumen. Umso ärgerlicher ist es, wenn sich solche Bands auflösen. Die Gründe mögen unterschiedlicher Natur sein: bei einigen funktioniert nach eigenen Angaben der kreative Prozeß nicht mehr, bei anderen wiederum mag die so oft beschworene Chemie nicht stimmen, und schließlich gibt es welche, die einfach nicht genug Geld verdienen und das als Trennungsgrund ansehen. Bei Ben Folds Five, einem Trio wohlgemerkt, ist der Trennungsgrund gar noch interessanter. In einer Pressemitteilung ließ Mastermind Ben Folds verlauten, daß seine beiden Mitstreiter von einem Dingo aufgefressen worden seien. So so. Nun muß er sich also alleine durchschlagen. Im Prinzip ändert das am Klang nicht viel: noch immer schreibt Folds Lieder irgendwo zwischen Elton John, Barry Manilow und den Pixies. Pop in Schräglage könnte man das nennen. Das Klavier steht nach wie vor im Vordergrund. Allerdings finden sich auf "Rockin' The Suburbs" zuweilen auch Gitarren und Synthie-Schlagzeug wieder. Das ganze Album könnte glatt unter dem Motto "Große kleine Musik für den kleinen Mann, der einmal groß sein möchte" stehen. Von Stücken über weiße Mittelklasse-Menschen ("Rockin' The Suburbs") über Liebesgeschichten ("Zak And Sara") bis hin zu anrührenden Petitessen ("Still Fighting It") beherrscht Folds das ganze Register der für Popmusik erforderlichen Gefühle. Oft schafft er es, beinahe wie ELO zu klingen. Daß er dabei die Kitsch-Schmerzgrenze nie überschreitet, ist sein größter Verdienst. Das nennt man dann wohl echte Größe. Für einen kleinen Mann nicht schlecht. Top 3 Tracks: Daniel Iranyi |
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