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Berliner Platz (07): Der Berliner und seine Tierliebe

Heute will ich mich einem der größten Probleme Berlins zuwenden: Nein, an dieser Stelle soll ausnahmsweise nicht die Finanzkrise oder die Bevölkerungsstagnation diskutiert, sondern die teilweise offenbar übergroße Liebe der Berliner zu ihren Hunden betrachtet werden.

Schon Goethe, der ja bekanntlich nur wenige Tage in unserer Stadt weilte, sprach von ziemlich dreckigen Bürgersteigen, die bei ihm einen recht schmuddeligen und damit auch schlechten Eindrück hinterließen. Von seinen weiteren Ausfälligkeiten gegen die Manieren der Berliner, die dann allerdings doch überzogen sind, will ich hier nicht sprechen. Als Kronzeuge für die ungebrochene Liebe der hier heimischen Bevölkerung zu ihren "niedlichen" Vierbeinern darf er natürlich trotzdem herangezogen werden.

Also, zurück zum Thema: Der gemeine Berliner fühlt sich ganz offenkundig nur wohl, wenn er einen mindestens einen Meter großen Hund sein eigen nennen kann. Schließlich lässt es sich mit einem solchen Gefährten ganz vorzüglich promenieren – vorzugsweise an solchen Orten, an denen viele andere Hundebesitzer oder auch (hundelose) Familien mit Kindern sind.

Das ist dann immer wieder nett anzusehen: Die "niedlichen" Vierbeiner spielen dann ganz friedlich miteinander, bellen sich lautstark an und sorgen für allgemeine Heiterkeit auf der Straße. Ich jedenfalls fühle mich buchstäblich pudelwohl in der Gesellschaft möglichst zahlreicher Hunde und ihrer fürsorglichen Besitzer. Na gut, ich wechsle dann ja auch schnell die Straßenseite – an Orten wie z.B. Parks wird es allerdings damit etwas schwieriger –, um die niedlichen Hunde bei ihren lustigen Spielen nicht weiter zu stören.

Ja, ich begegne Hunden immer mit größtem Respekt, also Abstand und Ehrfurcht. Es sind nämlich so niedliche Tiere. Richtig süß, wie sie ihre kleinen Zähne fletschen und so lieblich kläffen. Das macht wirklich allen Bewohnern der Stadt viel Spaß. Und die Tiere sind so sauber, weil sie ihre kleinen und großen Geschäfte stets ganz ordentlich fast am Rande des Bürgersteiges verrichten. Aber eben nur fast, denn gewisse Reviermarkierungen müssen schon deutlich für jedermann erkennbar sein.

Berlin ist daher die Stadt für jeden Hundefreund. Hier kann man sich auch großartig mit Hundebesitzern unterhalten. Diese hören nämlich gern zu, wenn man als Außenstehender mal eine kleine Frage oder gar Anregung bezüglich ihres niedlichen Tierchens hat. Ja, mir gefällt die Stadt mit ihren vielen Hunden wirklich hervorragend.

Übrigens: Der (hundelose) Berliner läuft Straßen immer mit einem gesenkten Kopf entlang. Das liegt allerdings nicht an einer allgemein gedrückten Stimmung hier, nein, sondern an... – ach, kommen Sie doch selbst mal hierher, dann wissen Sie, warum. Oder Sie schlagen kurz bei Herrn Goethe nach.

Stefan Ewert

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