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Brendan trifft TrudyWorum geht's?
Ich meine: Die Geschichte ist natürlich nicht originell - schüchterner Mann wird von ausgeflippten Frau zum Leben erweckt - aber gerade hier ist die Umsetzung sehr gut gelungen. Peter McDonald spielt Brendan herrlich realitätsfremd und schüchtern, sodass man den Stecken im Rücken beinahe schon sehen kann. Flora Montgomery, welche Nora verkörpert (und Ellen DeGeneres zum Verwechseln ähnlich sieht) ist da schon das genaue Gegenteil und kann mir ihrer Lebensfreude richtiggehend anstecken. Nenneswerte Nebendarsteller gibt es neben den beiden eigentlich keine - der Film ist im weitesten Sinne ein Zwei-Personen-Stück. Womit ich mir erklären könnte, dass der Film beim Publikum nicht so sehr gezogen hat, ist einfach die Tatsache, dass man hier tatsächlich fast auschließlich nur auf den trockenen Brit-Humor gesetzt hat. Slapstickartige Einlagen wie z.B. in "Grasgeflüster" fehlen zur Gänze und man setzt eher auf trockene Kommentare. So verwechselt Brendan mit hundertprotzentiger Sicherheit stets die Namen seiner Schüler, formt manche Filmzitate um auf seine Situation und zahlreiche Filme werden pesifliert. Speziell letzter Punkt ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert, weil man nicht etwa mit Szenen aus neuen und bekannten Filmen punkten will, sondern weit zurück reist und schon mal aus "Der Glöckner von Notre Dame" oder "Once upon a time in the west" eine Szene in den Film schleust. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, ist Brendan doch kein Anhänger von neumodischem Schnickschnack sondern von Filmen aus der guten alten Zeit. Das einzige was mir am Ende dann ganz und gar nicht gefallen hat, waren die "Was wurde aus..."-Szenen während des Abspanns. Man erfährt nicht nur, wie es mit Brendan und Trudy nach dem Film weitergeht sondern möchte "witzigerweise" auch über alle anderen Charaktere des Films informieren. Na ja, das hätte man sich wirklich sparen können aber dennoch kann ich abschließend doch eine Empfehlung für all jene aussprechen, die auch ab und zu auf eine spektakuläre Aufbereitung eines Films verzichten und sich dabei trotzdem königlich unterhalten können. Fazit: "Brendan trifft Trudy" ist eine erfrischende Komödie die vielleicht ab und zu allzu britisch geraten ist, aber dadurch oder mitunter vielleicht sogar gerade deshalb eine persönliche und vertraute Note erhält. Claus Schlamadinger |
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