brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

Fußball-Bundesliga: 17. Spieltag, Ende der Hinrunde

Bayern München – FC Schalke 04 0:0

Schon länger war klar, dass die Bayern als Herbstmeister an der Spitze der Tabelle überwintern würden, die Frage war eigentlich nur noch, mit welchem Vorsprung. Den Blau-Weißen aus Gelsenkirchen gelang es zwar auch nicht, die saubere Serie von Oliver Kahn zu unterbrechen, der jetzt schon seit 5 Spieltagen ohne Gegentor ist – aber immerhin entführen die Schalker einen Punkt aus München.

Das Spiel selbst war äußerst arm an sehenswerten Szenen, von »Höhepunkten« ganz zu schweigen. Vor 45.000 Zuschauern entwickelten die Schalker in der ersten Hälfte zwar etwas mehr Schwung und waren das insgesamt spiel-, einsatz- und lauffreudigere Team, aber es reichte trotzdem nur zu zwei Chancen in der 24. und 29. Minute; einmal vergab Sand per Kopf, das andere Mal scheiterte Kmetsch mit einem Volleyschuss an Kahn.

In der 2. Hälfte tauschten die Teams die Rollen, nun waren die Bayern aktiver, während die Schalker ein Musterbeispiel an disziplinierter Abwehrleistung ablieferten. Bezeichnend, dass der beste Bayern-Stürmer der letzten Spiele, Roque Santa Cruz, die einzig wirklich hochkarätige Chance für die Bayern hatte, aber seinen Schuss fälschte Matellan zur Ecke ab. Letztendlich eine leistungsgerechte Punkteteilung – passend zur Null-Leistung auch eine Null-Nummer.

Hansa Rostock – Hamburger SV 0:0

Fußball-Derbys gelten ja gemeinhin als prädestiniert für Spannung und viele Torszenen, zumindest aber für Unterhaltung. Vielleicht sollte man das den Rostockern und Hamburgern mal etwas deutlicher sagen?

Nach durchaus flottem Beginn in den ersten 5 bis 10 Minuten verflachte die Partie zusehends, die frostigen Temperaturen und der eisige Wind schienen den Spielern jeglichen Elan und jegliche Kreativität aus den Gliedern und Köpfen zu blasen. Fehlpässe und Ballgeschiebe, daran durften sich die Zuschauer erfreuen. Zwar konnten sich die Rostocker in der 2. Halbzeit ein Übergewicht bei den Chancen erarbeiten, Zählbares jedoch sprang nicht dabei heraus.

Für die letzten 20 Minuten setzte HSV-Trainer Jara auf Sicherheit und brachte Wicky und Heinz für Cardoso und Christensen. Die Rechnung ging auf, die Ereignislosigkeit blieb den Zuschauern erhalten, ebenso das magere 0:0.

Bayer Leverkusen – 1. FC Nürnberg 0:2 (0:0)

Die Toppmöller-Truppe ist schon die gesamte Hinrunde über nicht an die Form der letzten Saison herangekommen, wieso also sollte sich das in diesem »Schlüsselspiel« (Toppmöller) ändern? Wenig zeigten die Leverkusener, was ihren Trainer in weihnachtliche Stimmung hätte versetzen können.

Leichtfertig vergaben Berbatow und andere wieder und wieder gute Tormöglichkeiten, so dass sich schließlich Nürnbergs Duo Cacau–Ciric ein Herz fasste und den Leverkusenern das 0:1 einschenkte (58. Minute). Die Abwehr der Franken hielt diesmal das Spiel durch und ließ nicht wie so oft noch ein Gegentor zu – ganz im Gegenteil, die Nürnberger erinnerten sich wohl der Tatsache, dass die BayArena für Gäste bisher ein gutes Pflaster gewesen ist, und schossen gleich noch durch Junior in der Schlussminute das 2:0.

Leverkusen kann sich endgültig von eventuell noch gehegten Wunschträumen vom internationalen Geschäft verabschieden und sollte jetzt lieber nach unten in der Tabelle schauen, denn Platz 14 ist gefährlich nahe an den Rängen, die nur für die 2. Liga qualifizieren.

Hannover 96 – Arminia Bielefeld 0:0

Die 96er waren angetreten, um die Torflaute der letzten 4 Spiele zu beenden und ihren Fans endlich wieder einen Sieg im Niedersachsenstadion bieten zu können. Gegen Bielefeld hatte man sich schon in der 2. Liga packende Spiele geliefert.

Und tatsächlich waren noch nicht einmal 3 Minuten gespielt, als der Armine Wichniarek bereits das erste Tor des Spiels erzielte – leider war es aber wegen Abseits nicht anzuerkennen. Worüber die Hannoveraner Fans nicht allzu traurig gewesen sein dürften. Das Spiel wogte hin und her, allerdings mit den größeren Chancen für die 96er, die zeitweilig klar dominierten. Nach der Pause war das Spiel ausgeglichener, die Arminia war gelegentlich bei Kontern gefährlich, die Hannoveraner im Abschluss zu unpräzise. Bobic hätte kurz vor Schluss die Fans erlösen können, doch sein Schuss aus 16 Metern strich am Bielefelder Gehäuse vorbei. So blieb es bei einem insgesamt gerechten Unentschieden.

VfL Bochum – 1860 München 1:1 (0:1)

Lange hatte es nach einem sicheren Auswärtssieg der Münchener ausgesehen: In der 15. Minute waren sie durch ein Kopfballtor von Benjamin Lauth in Führung gegangen, hatten zwar im Anschluss nicht mehr allzuviel getan, aber dennoch die überwiegend harmlosen Bochumer in Schach halten können.

Ziemlich genau eine Stunde lang hielten sie den Vorsprung, dann markierte Thomas Christiansen in der 75. Minute nach einem Freistoß per Kopf den Ausgleich. Ähnlich wie beim Spiel gegen Cottbus hatten sich die Münchner zu früh mit dem erreichten zufriedengegeben – und wurden bestraft. Zwar begannen sie noch eine Schlussoffensive, aber beim Duell Not gegen Elend entschied sich der Fußballgott für keine Seite, so dass sich die Mannschaften mit dem Unentschieden bescheiden mussten.

Werder Bremen – Borussia Mönchengladbach 2:0 (1:0)

Die »Fischköppe« bleiben durch ihren Sieg über die harmlosen »Fohlen« an den Bayern dran, sofern man einen 6-Punkte-Rückstand als »dranbleiben« bezeichnen darf. Eine leicht defekte Rasenheizung und Frost machten das Spiel anfangs zu einer unfreiwilligen Ballett-Aufführung, die Spieler hatten ernste Probleme, das Gleichgewicht zu halten.

Dennoch fiel schon nach einer Viertelstunde der Führungstreffer für die Gastgeber: Eine Vorlage von Skripnik versenkte Daun im Gladbacher Kasten. Aber die Gäste ließen sich nicht beirren, sondern bemühten sich, ihr Spiel aufzuziehen, um zum Ausgleich zu kommen. Ein Tor von Aidoo wurde jedoch nicht gegeben. Gegen Ende der 1. Halbzeit verstärkten die Werderaner ihre Angriffe, aber erst nach der Pause sollten sich die Hoffnungen auf ein 2. Tor erfüllen.

Bremens Ailton schoss in der 58. Minute den entscheidenden Treffer, nachdem ein langer Abschlag von Torhüter Borel über Umwege bei ihm gelandet war. Er hat nun schon 13 Saisontore erzielt. Danach überließ es Bremen den Gladbachern, noch ein Tor zu schießen; sie selbst lauerten noch auf Konter, aber brachten schließlich das Spiel ohne Gegentor über die Bühne. Das sollte auch die zuletzt laute Kritik an Torwart Borel etwas leiser werden lassen.

Energie Cottbus – Borussia Dortmund 0:4 (0:1)

Wenn schon die anderen Mannschaften an diesem Spieltag teilweise einen Nichtangriffspakt geschlossen zu haben schienen, so ließ sich Dortmund als etatmäßiger Bayern-Verfolger nicht lumpen und nagelte Cottbus mit 4:0 am letzten Platz der Tabelle fest.

Gegen eine chaotische Cottbuser Defensive war es nur eine Frage von Minuten, bis die Dortmunder in Führung gehen würden. Nach 8 Minuten hatte Jan Koller das 1:0 erzielt, indem er einen Pass von Ewerthon mitnahm und leicht an Torwart Lenz vorbeischob. Nun spielten nur noch die Dortmunder, und es konnte einem um die Cottbuser schon beinahe leid tun. Aber die Borussen waren zu ungenau und vergaben die Chancen im Minutentakt. Vorteil für Lenz: Ihm wurde wenigstens nicht wegen Unterforderung kalt.

Nach der Pause drückte der BVB weiter aufs Tor und in der 47. Minute bediente Ricken Ewerthon, der keine Mühe hatte, den Ball zum 2:0 zu verwerten. Zwar nahm Dortmund sich in der Folgezeit ein wenig zurück, aber die Cottbuser konnten aus den sich ergebenden Freiräumen nichts machen. Stattdessen erzielte Amoroso in der 83. Minute das verdiente 3:0. Nun war bei Cottbus kein Halten mehr: in der Schlussminute erhöhte wiederum Koller gar auf 4:0. Dortmund überzeugte auf ganzer Linie, Cottbus war hoffnungslos unterlegen.

1. FC Kaiserslautern – Hertha BSC Berlin 2:1 (1:0)

Huub Stevens wird sich freuen, dass diese grausame Hinrunde ein Ende gefunden hat. Sein Verein, Hertha BSC, wollte in dieser Saison den Abstand zum FC Bayern und Borussia Dortmund kleiner machen. Die Wahrheit sieht so aus: Der Abstand ist kleiner geworden - aber nicht zur Spitze, sondern zu den Abstiegsplätzen. Da tröstet auch das Weiterkommen im UEFA-Cup wenig, wenn in der Bundesliga so wenig zusammenkommt. Kaiserslautern hingegen schöpft durch den dritten Saisonsieg neue Hoffnung im Abstiegskampf.

Inder 28. brachte Vratislav Lokvenc die Pfälzer in Führung. Lincoln hatte ihm den Ball auf den Kopf geflankt, Lokvenc ließ Herthas Keeper Kiraly keine Chance. Berlin tat bis zur Pause zu wenig, wurde aber im zweiten Spielabschnitt stärker, so dass gerechterweise das 1:1 in der 64. Minute durch Pal Dardai fiel. Danach kehrte bei den Hauptstädtern der alte Schlendrian ein. In der 86. Minute fiel Lincoln im Berliner Strafraum, Schiedsrichter Florian Meyer entschied zu Unrecht auf Strafstoß, den Harry Koch zum 2:1-Sieg der Pfälzer verwandelte.

VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart 1:2 (0:1)

So hatte sich der VfL Wolfsburg die Premiere im neuen Stadion nicht vorgestellt. Schließlich gewannen die Niedersachsen zuletzt dreimal in Folge im alten Stadion. Der VfB Stuttgart jedoch erwies sich als schlechter Gast und entführte drei Punkte im letzten Spiel des Jahres. In der 35. Minute traf erstmals seit vier Jahren Thomas Schneider für die Schwaben nach einem Eckball von Jochen Seitz. Der Portugiese Meira nutzte in der 55. Minute einen Konter, um zum 2:0 zu erhöhen. Die Wolfsburger hatten zwar mehr Ballbesitz, doch schafften sie es selten, bis zum Strafraum des VfB vorzustoßen. In der 76. Minute gelang ihnen dann doch noch der Anschlusstreffer per Foulelfmeter. Tomislav Maric verkürzte, doch zu mehr reichte es im neuen Stadion nicht.

Thilo Wendland, Sachar Kriwoj

Links:
Offizielle Website der Bundesliga
Offizielle Website des DFB

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben