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CD-Tipps

Mary J. Blige: Love & Life

Liebe und Leben - das gehört für Musik-Ikone Mary J. Blige inzwischen so zusammen wie Pech und Schwefel. Apropos Pech - von dem schien Mary verfolgt: Schmerzhafte Erfahrungen mit Männern, Drogengeschichten, Bankrott. Die einstige Hip Hop/R&B-Ikone stand kurz vorm Absturz.

Mary J. Blige: Love & Life
Foto: Universal
Doch das alles scheint sich geändert zu haben. Mary J. Blige ist wieder da, und wie: Mit ihrem Album "Love & Life" zeigt sie, dass sie ihr Leben wieder voll im Griff hat und wir kaufen es ihr ab: Ihre Platte stieg in Deutschland von 0 auf 21! Was macht Mary J. so besonders? Ihre einzigartige Stimme und Begabung, Elemente des Hip Hop und R&B geschickt zu verbinden. So geschehen auch in ihrer ersten Single "Love @ First Sight" featuring Method Man. Mit dem Wu Tang Clan-Member schrieb sie schon 1995 Musik-Geschichte mit dem Remix zu "All I need", der ihnen damals sogar einen Grammy einbrachte.

Frieden geschlossen hat Mary J. Blige nicht nur mit ihren inneren Dämonen, sondern auch mit ihrem Entdecker Sean P. Diddy Combs. Der hat sich nach langer Funkstille wieder bei ihr gemeldet und die komplette Platte produziert. Mary J. Blige geht es gut und das sieht und hört man ihr an. Ob nun mit Puff Daddy oder nicht, die Platte ist ein Hit und der Hip Hop/R&B-"Must Have" des Jahres!

Özlem Aydin

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Beginner: Blast Action Heroes

Let's face it: im deutschen Hip-Hop geht in letzter Zeit nicht sehr viel. Zwar gibt es quantitativ durchaus etwas zu bieten, doch in Sachen Substanz sieht die momentane Situation eher trist aus.

Beginner: Blast Action Heroes
Foto: Motor
Die letzten wirklich wegweisenden deutschsprachigen Hip-Hop-Alben, nämlich "4:99" von den Fantastischen Vier und "Bambule" von den Absoluten Beginnern wurden vor vier, bzw. fünf Jahren veröffentlicht. Es war also wieder mal an der Zeit, dem brach liegenden Genre den nötigen Arschtritt zu verpassen.

So entschlossen sich Eizi Eiz, Denyo und DJ Mad, eben dies zu tun. Aus den Absoluten Beginnern wurden die Beginner, sie verschanzten sich auf Amrum (sic!), und begannen, um es mal im Hip-Hop-Sprech zu sagen: derbe Styles zu flashen. Was soviel bedeutet, wie die Köpfe (und ein paar Joints) rauchen zu lassen, und einfach mal kreativ sein. Nach ihren erfolgreichen Solo-Projekten Jan Delay und Denyo77 haben die Rhyme-Monster genügend Selbstbewusstsein tanken können. Auch konnten sie in ihrer Solo-Phase mal über den recht eng gestrickten Hip-Hop-Tellerrand schauen, und so ganz neue Elemente in ihre Arbeit einfließen lassen.

Das Ergebnis "Blast Action Heroes" ist denn auch das beste deutssprachige Hip-Hop-Album der letzten Jahre geworden. Die Texte sind nach wie vor humorvoll-bekiffter Natur. Allerdings sind sich die Beginner auch nicht um das eine oder andere bissige politische Statement zu schade. DJ Mads Hintergrundkulisse ist zwar nicht wirklich innovativ, schafft aber den passenden Soundtrack zum Rhyme-Battle der beiden Protagonisten. Macht mächtig Laune. Allerdings nicht ganz so genial wie "Bambule". Dennoch: Arschtritt geglückt.

Daniel Iranyi

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Thomas Rusiak: In The Sun

Was wäre Schweden ohne seine besten Exportartikel: Musik und Möbel? Thomas Rusiak vereint die beiden wie kein anderer. Er macht soliden Rock-Hip-Hop und heißt auch noch wie eine Schrankwand von IKEA - na ja fast. Mit seinem zweiten Solo-Album "In The Sun" will sich Rusiak auch in Deutschland einen Platz an der Sonne sichern.

Thomas Rusiak: In The Sun
Foto: eastwest
Rusiak kommt aus der schwedischen Hip-Hop Szene. Sein Stil ist abwechslungsreich, wenn man böse sein will, könnte man auch sagen er hat gar keinen eigenen. Die Texte schwanken zwischen Hip-Hop und Ballade, der Sound ist manchmal psychodelisch-verspielt, dann plötzlich wieder rockig und klar. Songs wie "Smiling Dog" erinnern an Lenny Kravitz, bei "Oceans" glaubt man im Hintergrund Neil Youngs Mundharmonika zu hören. Leider hat kein Song ein wirklich starkes Gerüst: Man verliert sich zu leicht in den Soundbasteleien und am Ende kann man sich an nichts erinnern. Zu den stärkeren Stücken gehört die erste Single "Spinning" - besonders das Intro kann sich hören lassen.

"In The Sun" ist eine praktische Platte - sie macht ihre Arbeit gut: Sie ist ideal für lange Autofahrten oder als Nebenbei-Musik fürs Bügeln, aber ohne sie ist man auch nicht ärmer.

Jochen Telgenbüscher

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Coffeshop Vol. 5

Zum Sonntagsfrühstück, zum Abhängen in plüschigen Chillout-Areas oder einfach zum entspannten Autofahren: Coffeeshop 5 ist eine Compilation aus schwebenden, teilweise etwas schwermütigen Downbeat-Tracks.

Coffeshop Vol. 5
Foto: edel
Im Mittelpunkt stehen lang ausgespielte, wunderschön melodiöse Passagen mit tiefen Bässen, die angenehm tief vibrieren. Beim Hören tauchen blitzartig Assoziationen mit den Klassikern aus dem Hause Café del Mar auf, an anderen Stellen erinnert die Musik an Air oder Compilations aus dem Hause Echo Beach. Und doch hat die von edel records kreierte Dub-Zusammenstellung einen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter. Eine ausgewogene Mischung aus Tracks von bekannten Größen wie Nightmares on Wax und De-Phazz und Geheimtipps wie zum Beispiel Glorybo ergeben einen hörenswerten Wohlfühl-Sampler.

Keine Frage: Coffeeshop 5 hinterlässt ein wohlig, warmes Gefühl in der Magengegend, definitiv fluffiger Chillout vom Feinsten.

Nina Berlin

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Jewel: 0304

Mit "Pieces of You" beförderte sich Jewel vor einigen Jahren in den Olymp der Songwriter. Sie brauchte nichts weiter als eine Gitarre und ihre Stimme, um sich in die Herzen von Millionen zu singen. Nun erscheint mit "0304" ein Album, das in erster Linie "Spaß bereiten soll", so Jewel.

Jewel: 0304
Foto: eastwest
Nun, Spaß macht das alles nicht. Die Songs sind vor allem auf hohe Chartsplatzierungen ausgerichtet. Nicht mehr das Songwriting steht im Vordergrund, nun geht es um coole Beats und eingängige Melodien. Kein Wunder, denn als Produzenten wirkten Rick Nowels (sonst u.a. Ace of Base) oder Lester Mendez (Shakira und Enrique Iglesias) an den Reglern.

Natürlich gibt es einige Highlights ("Haunted" oder "Becoming"), die darauf schließen lassen, was Jewel wirklich kann, aber für jemand, der schon mal ganz oben war, ist das zu wenig. Es kann sein, dass sich "0304" in Deutschland besser verkaufen wird als seine Vorgänger. Ein gutes Album ist es aber nicht.

Sachar Kriwoj

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Blumfeld: Jenseits von Jedem

Pop ist in. So sind es auch Blumfeld, die in dieser Woche ihr mittlerweile fünftes Studioalbum veröffentlicht haben. "Jenseits von Jedem" berührt, verwirrt - und ist so, wie es sein soll: ein Blumfeld-Album.

Blumfeld: Jenseits von Jedem
Foto: Warner Music
"Jenseits von Jedem" kommt zur richtigen Zeit. Wir haben genug von Dieter-Bohlen-Hymnen, die über die Radio- und TV-Sender dudeln. Deutscher Pop muss nicht hirnlos sein. Auch nicht abgehoben, verkopft und weltverbesserisch, wie man es vor allem Sänger und Texteschreiber Jochen Distelmeyer des Öfteren vorwirft. Mit diesem Album melden sich die Hamburger Jungs zurück: Intelligenter Pop mit eingängigen Melodien und doppelgründigen Texten.

Den Einstieg kommt mit "Sonntag" mit einer bisher ungewohnten Leichtigkeit daher ("So singe ich und tanze/ und schwinge meinen Zepter/ geh auf´s Ganze") - ähnlich wie die erste Auskopplung "Wir sind frei". Für jede Gefühlslage ist etwas dabei: tröstend mit "Alles macht weiter", aufrüttelnd mit "In der Wirklichkeit" und im wohl besten Lied "Neuer Morgen", so hoffnungsvoll wie nie zuvor. Schwächer wirken hingegen "Krankheit als Weg" und "Der Sturm".

Blumfeld überzeugt mit "Jenseits von Jedem" in Wort und Ton. Sie liefern guten Gitarrenpop und sind bestens geeignet für Blumfeld-Einsteiger.

Franziska Bluhm

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EVA: Imported

Künstler, die auf einen Nachnamen verzichten, können es sich in der Regel leisten: Prince, Madonna und Sting sind wohl die bekanntesten Beispiele. Zu diesem elitären Kreis gesellt sich nun auch Eva. Die New Yorkerin, die seit über fünfzehn Jahren in Deutschland lebt, legt mit ihrem Debütalbum "Imported" eine überdurchschnittliche Rock-Scheibe hin.

EVA: Imported
Foto: Warner Music
Auf "Imported" spürt man den Einfluss so großer Songwriterinnen wie Joni Mitchell, Sarah McLachlan, Sheryl Crow. Nicht nur Evas Melodien sondern auch ihre Texte sind durchdacht. In "Do You want me", einer Mid-Tempo-Nummer, prangert sie die Britneys dieser Welt an, die sich von der Plattenindustrie ausbeuten lassen. "The More You give" dreht sich um die Mauern, die Menschen aufbauen, wenn sie sich vor ihrer Umwelt verschließen. Überhaupt finden sich viele ernste Themen auf "Imported": So behandeln "No" und "Between the Lines" die aussichtslose Situation, wenn man von Krankheiten befallen wird. "Wenn man gesund ist, dann nimmt man sein Leben wie selbstverständlich hin, aber wenn ein Unglück geschieht, dann versucht man, das Unfassbare mit der Vernunft zu verstehen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen."

Eva schreibt ihre Songs alle selber. Das ist dem ehemaligen Model überaus wichtig: "Die Songs auf meinem Album haben alle eine Bedeutung für mich, sie sind alle echt." Und wenn sie dann "Trust me" singt, dann muss man ihr einfach vertrauen, denn Eva ist wahrscheinlich einer der besten Import-Artikel der letzten Jahre.

Sachar Kriwoj

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