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CD-Tipps

Cargo City: Life with Sunglasses

Musik ist nicht immer das große Scheinwerferlicht. Und nicht immer machen Plattenverkäufe reich. Die Stuttgarter Band "Cargo City" hat nicht mal einen richtigen Plattenvertrag, aber hören sollte man ihr Debüt "Life with Sunglasses" trotzdem.

Cargo City: Life with Sunglasses
Foto: St. Mary Records
Boogie lebt noch – und Rock'n'Roll auch. In kleinen Kellern und gemütlichen Kneipen wird weiterhin geschrammelt, was das Zeug hält. "Life with Sunglasses" ist das erste Album von Cargo City. Dabei ist die Band mittlerweile ihren Kinderschuhen entwachsen und hat die Punk-Phase hinter sich gelassen, ohne diese Einflüsse in ihrem neuen alten Sound zu verleugnen. Denn damals – unter dem Namen "Boiler" fungierend – hatte man andere alternative Musik-Landschaften jahrelang beackert. Zwei Alben wurden veröffentlicht, eines über Rotor/SPV, eines über SubZero/BMG, erfolgreiche Konzerte wurden im Vorprogramm von Biohazard und Sick of it all gespielt. Doch irgendwann zog es die Band zurück zu ihren Wurzeln.

Ab sofort waren Jimmy DooDoo Dixon, Captain Laney, John Armadillo, Jack Russell und Sam Cook jr als Cargo City und mit dem von ihnen selbst als Boogie bezeichneten Sound im Gepäck unterwegs, um dem Rock'n'Roll zu huldigen. Das Album kommt zwar etwas schleppend in Fahrt, doch Cargo City haben es wirklich drauf. Das beweisen sie mit Songs wie "Schladitz (His master's voice)" oder "Jimmy oh Jimmy". Was der Scheibe fehlt, ist das professionelle Arrangement. Darum ein Appell an die Plattenindustrie: Gebt den Jungs einen Plattenvertrag!

"Life with Sunglasses" wird auf dem bandeigenen Label St. Mary Records erscheinen und ist nur auf Konzerten und über die Bandhomepage erhältlich. Auf der Website von "Cargo City" kann man sich außerdem vier Songs als MP3-Files anhören.

Sachar Kriwoj

Link und Kaufempfehlung:
Cargo City-Homepage


Billy Talent: Billy Talent

Schon wieder eine dieser Möchtegern-Punkrock-Bands aus Amerika? Schon wieder so eine Band pubertierender High-School-Jungs? Nein, nicht so bei Billy Talent. Hier lohnt es sich genauer hinzuhören. Diese Band überzeugt durch reinen, energiegeladenen Punkrock.

Billy Talent: Billy Talent
Foto: Warner Music
Zwar haben sich die vier Jungs tatsächlich an der High School kennen gelernt, ihre Musik hat allerdings überhaupt nichts mit dem sonstigen Teenie-Rock á la Avril Lavigne gemeinsam. Auf Ihrem selbstbetitelten Major-Debüt Billy Talent wird so explosiv und abwechslungsreich gerockt, dass sich selbst die Urväter des Punkrock, die Sex Pistols, warm anziehen müssen.

Die erste Single "Try Honesty" überzeugt durch ihre mitreisenden Tempiwechsel und die kraftvolle Stimme des Sängers und Songwriters Benjamin Kowalewicz. Weitere Highlights des Albums sind "This is how it goes" und die gefühlvolle Ballade "Nothing to lose".

Die Texte von Billy Talent dürfen durchaus als sozialkritisch bezeichnet werden. So beschäftigt sich der Song "Standing in the rain" mit den leidvollen Erfahrungen einer heroinabhängigen Hure oder "Prisoners of today" beschreibt wie zwei Menschen verzweifelt versuchen aus ihrer Realität zu entkommen.

Fazit: Für alle Liebhaber des guten alten Punkrock ist dieses Album Pflicht.

Tim Nocken

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The Spirit of Space

Der Sommer ist vorbei. Die Tage werden kürzer, das Wetter frostiger, die Sonne weicht dem Regen und Partys werden vom Strand wieder in geschlossene Locations verlegt. Was bleibt, sind 15 Hits, die auf dem Ibiza-Sampler "The Spirit of Space" versammelt wurden.

The Spirit of Space
Foto: Universal
Ibiza, das ist noch immer die Insel, auf der die Nacht zum Tag gemacht wird. Hier wurde das "Café del Mar" gegründet, hier feiern Sommer für Sommer Junge und Junggebliebene 24 Stunden am Stück, ohne im Suff, der auf Mallorca üblich ist, zu ertrinken. P. Diddy war vom Sound Ibizas so angetan, dass er sich entschloss, sein nächstes Album mit elektronischen Effekten anzureichern. Auch wenn die Berliner "Loveparade" einen langsamen Tod stirbt, Ibiza lebt.

"The Spirit of Space" ist wahrscheinlich der beste Ibiza-Sampler der Saison. Darauf vertreten sind alle Hits, die den Sommer auf der Insel bestimmt haben: "Rock Your Body" von Justin Timberlake, "Sometimes" von Deux, "Let the Sunshine in" von Milk & Sugar. Vor allem aber "Gia" von der Griechin Despina Vandi hat für überfüllte Tanzflächen gesorgt. Die Single erscheint erst jetzt in Deutschland und wird mit Sicherheit ein verspäteter Sommerhit.
Despina Vandi: Gia
Foto: Universal
Alle Songs auf der CD wurden neu abgemischt und ineinander verwoben, so dass man nun einen Sound wie im Club hat. Es entstehen keine nervigen Pausen. "The Spirit of Space" bringt die Party nach Hause. Und auch wenn die Sonne nicht mehr scheint, der Sound bleibt doch der Gleich und lässt die beste aller Jahreszeiten für immer allgegenwärtig bleiben.

Sachar Kriwoj

Hörproben:
Despina Vandi – Gia (DJ Gregory Mix)
Moguai – Get It On
Justin Timberlake – Rock Your Body (Sander Kleinenberg's Just In The Radio Edit)
Milk & Sugar – Let The Sunshine In (Original Terrace Mix)

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Bow Wow: Unleashed

Lil Bow Wow ist nicht mehr Lil, oder zumindest will er es nicht mehr sein. Mit sofortiger Wirkung nennt er sich nunmehr nur noch Bow Wow und versucht auch mit seiner Musik zu zeigen, dass er mittlerweile doch schon ganze 16 Jahre alt ist.

Bow Wow: Unleashed
Foto: Sony
Die Beats sind härter geworden, wobei sich jedoch immer noch sehr melodische Hooks auf Bow Wow's neustem Werk "Unleashed" finden. Das jedoch signifikanteste Merkmal des gealterten Bow Wow ist aber dessen Stimme, die mittlerweile so ziemlich gar nichts mehr mit der frechen Stimme des Lil Bow Wow zu tun hat. Bow Wow hat zwar an seinem Flow nichts eingebüßt, jedoch hat er "nur noch" eine typische pubertierende Teenagerstimme, wodurch das besondere Etwas des Lil Bow Wow nun weggefallen ist. Er muss sich nun durch andere Dinge hervorheben.

Diese Dinge, die sich auf "Unleashed" finden, sind zum einen die gute Mischung aus fetten Beats und netten Melodien, sowie die ansehnliche Line-Up an gefeaturten Künstlern. Bow Wow konnte für dieses Album Größen wie Jagged Edge, Mario, Baby und Amerie verpflichten. Aber auch an den Reglern hat sich Bow Wow, der als Co-Executive-Producer auftrat, namhafte Verstärkung holen können. So wurde gleich der erste Song "Get it poppin" von Swiss Beats produziert. Aber auch die zurzeit wohl angesagtesten Produzenten, die Neptunes, durften nicht fehlen und steuerten gleich drei, gewohnt innovative, Tracks bei, von denen vor allem "The Don, the dutch" herausragt. Auf dem zweiten Track der Neptunes "The Movement" kann Bow Wow auch einmal wirklich zeigen, was er mit seiner Zunge alles anfangen kann und dass er ein guter Rapper ist.

Ansonsten stechen auf "Unleashed" die Tracks "I got ya'll", "I'll move on", der Bonus Track "I'm back" und die neue Single "Let's get down" mit Baby hervor. Fazit: Einige sehr gut produzierte Lieder, daneben aber auch einiges an Durchschnitt. Die größte Frage bleibt jedoch, ob man sich mit Bow Wow's "neuer" Stimme anfreunden kann.

Jan-F. Kolbe

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Nathalie Makoma: On Faith

Ist Religion im Musikbusiness nur noch ein Status-Symbol? Puff Daddy hat nichts gegen die Botschaft des Herrn – Hauptsache sie ist versilbert und passt zum Armani-Anzug. Nathalie Nakoma ist da ganz anders. Ihr Debüt-Album "On Faith" beweist, dass Spiritualität mehr als nur eine hohle Masche sein kann.

Nathalie Makoma: On Faith
Foto: edel
Singen gelernt hat Makoma im Gospel-Chor. Das klingt nach einem typischen Black-Music Klischee – ist es aber nicht. Die 20-jährige Kongolesin liefert keinen ekstatischen "Sing Halleluja-Pop", sondern ungewöhnlich warmen und gefühlvollen Soul. Ihre Stimme ist wunderbar: Klar, sicher und trotzdem flexibel. In Afrika hat man ihr Talent schon erkannt: Letztes Jahr wurde sie zum besten afrikanischen Newcomer gewählt. Mit Songs wie "You" oder "Time has come" wird sie auch in Deutschland Erfolg haben. Hoffentlich.

"Some say faith is for the foolish" singt Nathalie Makoma im Titelstück. Das ist natürlich Quatsch. "On faith" ist nichts für Dumme. Ganz im Gegenteil: Es ist ein Muss für Soul-Pop Liebhaber und nicht nur für die.

Jochen Telgenbüscher

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