brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

CD-Tipps

Ferris MC: "Audiobiographie"

Nach zwei Jahren Zwangspause wegen seiner exzessiven Lebensweise meldet sich Ferris MC zurück. "Audiobiographie" ist mittlerweile sein drittes Album und will - wie der Titel schon sagt - ein sehr persönliches sein.

Ferris MC: Audiobiographie
Foto: Four Music
Ferris MC ist ein Bad Boy der deutschen Hip-Hop-Szene, der bereits einiges mitgemacht hat. Er rutschte in die Drogensucht ab, landete schließlich im Knast und hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nachdem bereits sein zweites Album nicht den Erwartungen entsprach, die das erste geweckt hatte, kann nun auch "Audiobiographie" nicht überzeugen.

Wie schon gesagt, verspricht das Album viel Persönliches aus dem Leben des mittlerweile 30-Jährigen. So erzählt "Zur Erinnerung", welches seine erste Single ist, mit viel Hass und harten Beats von einem Freund, der sich vor einen LKW geworfen hat. So weit, so gut. Der Song ist ganz gut, und vielleicht der einzige Lichtblick auf dem Album. So verwundert der vierte Song "Popstarz", in dem sich Ferris MC über den Casting-Wahn in Deutschland auslässt. Nicht sehr glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass er bei "Fiesta" von Igelschnäuzchen Vanessa S. mitwirkte. So rebellisch wie sich Ferris MC sonst gibt, ist auch das Cover von "König von Deutschland" verwunderlich - auch er scheint sich diesem Trend nicht verwehren zu können, auch wenn diese Version gelungen ist.

Auch nach mehrmaligen Hören überzeugt "Audiobiographie" nicht. Das mag vielleicht an mangelnder Begeisterung für deutschen Hip Hop liegen oder einfach daran, dass dieses Album nur ein durchschnittliches ist.

Franziska Bluhm

Kaufempfehlung:
[CD] »Ferris MC: Audiobiographie« bei Amazon bestellen


Sugababes: "Three"

Immer wieder gibt es Trennungsgerüchte um die Sugababes. Angeblich gibt es zu viel Streit, Neid und Zickenkrieg. Dem dritten Album "Three" ist das nicht anzumerken - darauf findet man perfekten Harmoniegesang.

Sugababes: Three
Foto: Universal
Das letzte Album der zuckersüßen Babes "Angels with dirty Faces" war ein großer Wurf. In England belegte es wochenlang Platz Eins der Charts, die Single "Freak Like Me" fand auch unter den Kritikern viele Fans. Und das ist beeindruckend, denn die meisten der so genannten Fachleute sahen in den Sugababes bis dahin lediglich eine von vielen Girlbands. Doch Heidi Range, Keisha Buchanan und Mutya Buena sind mehr, wie sie auf ihrem dritten Album "Three" ein weiteres Mal beweisen.

Zwar mischen die Sugababes ihre Songs wie viele andere Bands auch aus elektronischen Sounds, britischem R'n'B und Gitarren, doch der Gesang bleibt einzigartig. Fast teilnahmslos und ohne Leidensstimmen singen die drei jungen Britinnen. Selbst Baladen wie "Caught in a Moment" oder "Too lost in You" wirken dadurch kalt, aber bei den Sugababes muss man eben genauer hinhören: Die Melodien sind zwar eingängig, doch in den Texten stecken viele Wahrheiten, die sich einem erst beim zweiten oder dritten Hören erschließen.

"Three" ist ein meisterhaftes Pop-Album. Die Sugababes bleiben unverwechselbar, ohne auf der Stelle zu treten. Auf einen bestimmten Stil lässt sich die Musik aber nicht festlegen.

Sachar Kriwoj

Kaufempfehlung:
[CD] »Sugababes: Three« bei Amazon bestellen


F.U.N.

"F.U.N." - so schlicht heißt die musikalische Kompilation des gleichnamigen, fast schon legendären Berliner Clubs, der laut THE FACE zu den Top 10 in Europa gehört.

F.U.N.
Foto: Four Music
Noblesse oblige also. Genauso exklusiv sind daher auch die 11 Tracks der CD, die ohne Ausnahme nur von DJs komponiert wurden, die auch von Zeit zu Zeit im F.U.N. auflegen. Und das sind ohnehin nur ganz ausgesuchte Kräfte, was ein Blick auf die Songlist beweist: Man findet Turntablerocker (I Heard You Were Dead), Tiefschwarz (Blow), DJ Kaos (Fun Physical), Italian X-Rays (Art of Joy), DJ Naughty (DJ Can't Dance), Mocky (If I Could Only Know), DJ Oskar & Sebo K (U.N.I.), Munk (Bionik Boogie! Bitch), Headman (Freedom Drums), Hybrid Funk (Everybody) sowie No. 5 feat. Liora (I Need Somebody To Love Tonight).

Dieser Sampler vereinigt sowohl (europaweit) klangvolle Namen als auch sehr niveauvolle Clubmusik. Musikalisch bewegt man sich stilsicher zwischen erstklassigem Elektropop, experimentellem House oder moderatem Techno - wer das F.U.N. als Club mag, wird zweifellos auch dessen gelungene Kompilation mögen.

Stefan Ewert

Kaufempfehlung:
[CD] »F.U.N.« bei Amazon bestellen


Vonda Shepard: "Chinatown"

Vonda Shepard ist vor allem aus der Serie "Ally McBeal" bekannt. Darin spielte sie eine Barsängerin und erlangte Kultstatus. Aber auch nach dem Ende von Ally McBeal muss man sich nicht um die Karriere der Amerikanerin sorgen, wie ihr neues Album "Chinatown" beweist.

Vonda Shepard: Chinatown
Foto: edel Records
12 Millionen Soundtracks von "Ally McBeal" wurden verkauft. Nicht nur Calista Flockhart als wirre Anwältin wurde zum Kult sondern auch Vonda Shepard, die für die musikalische Untermalung der Serie sorgte. Auf "Chinatown", ihrem mittlerweile fünften Album erinnert das Multi-Talent (Sängerin, Pianistin, Produzentin und Schauspielerin), warum sie die Rolle in der weltweit erfolgreichen Serie erhielt.

Das Album handelt vom wahren Leben, von Glücksmomenten, wunderbaren Höhepunkten, tragischen Tiefpunkten und gebrochenen Herzen. Die Geschichten auf "Chinatown" basieren auf Vondas eigenen Erlebnissen: In "Sunset Marquis" singt sie für einen leeren Barhocker, auf dem ein nicht mehr anwesender Freund von ihr saß. "Gyroscope" erzählt von einer unmöglichen Romanze.

Anders als die "Ally McBeal"-Soundtracks ist "Chinatown" sehr abwechslungsreich. Vonda Shepard wird wie im Song "Chinatown" von einem Schlagzeug oder aber wie bei "Rainy Days" von elektronischen Elementen begleitet. Aber auch Balladen, bei denen das Klavier im Vordergrund steht, sind reichlich ("Lose my Way", "Rain or Shine" oder "7 Days") vorhanden.

"Ally McBeal" war für Vonda Shepard ein schönes Sprungbrett, um auf sich aufmerksam zu machen. Doch die Sängerin kann mehr, als sie in der Serie zeigen durfte. "Chinatown" bietet ein breites Spektrum ihres Könnens.

Sachar Kriwoj

Kaufempfehlung:
[CD] »Vonda Shepard: Chinatown« bei Amazon bestellen


The Strokes: "Room On Fire"

Was für Paare das verflixte siebte Jahr ist für jede Rockband die zweite Platte. Besonders dann, wenn das Debüt-Album alle Erwartungen bereits gesprengt hat, lauern gleich zwei Gefahren: Der jugendliche Schwung ist dahin - oder das Gespür für die eingängigen Melodien verloren gegangen. Die ledertragenden Rotzlöffel der New Yorker Upperclass-Helden The Strokes umschiffen beide Klippen erstaunt gekonnt. Das zweite Album "Room On Fire" klingt wie der Vorgänger "Is This It"- jugendlich frisch und unglaublich stilsicher zugleich.

The Strokes: Room on Fire
Foto: BMG
An ihren jungen, schlanken Hälsen hängen Gitarren, aus denen die Jungs auf ihre Weise das Beste herauszuholen verstehen. "Room On Fire" ist ein halbstündiger Gehirnsturm, der alles um einen herum vergessen lässt. Mit rauer, leicht scheppernder Stimme zieht Frontmann Julian Casablancas seine Zuhörer in einen emotionalen Strudel. Die unbekümmerte Schlichtheit ihrer Songs wurde zum Markenzeichen der Fab Five aus Manhattan. So landen The Strokes mit ihrem zweiten Album stilistisch zwar keine wirkliche Überraschung. Das eigentlich Erstaunliche ist aber gerade die konsequente Fortsetzung dessen, was sie auf "Is This It" so erfolgreich begonnen haben. Und damit gelingt ihnen wiederum doch eine Überraschung: Denn das war es, worauf wir gewartet haben.

Niemand hat behauptet, The Strokes hätten den Rock'n'Roll neu erfunden, auch nicht revolutioniert. Mit "Is This It" haben sie die Rockmusik aber um ein Kapitel bereichert, das sie nun mit "Room On Fire" konsequent fortsetzen. Trashig, krachig, wild, dabei simpel arrangiert und bis zum Bersten emotionsgeladen - genau so muss Rockmusik sein: Sich über die Schwere des Lebens hinwegsetzen und sie in eine Form bringen, die diese Schwere erträglich macht. Nach einer guten halben Stunde bleibt für einen kurzen Moment das Gefühl, unsere Jugend würde niemals enden und das ist das Größte was ein Rock'n'Roll-Album erreichen kann.

Anna Löhlein

Kaufempfehlung:
[CD] »The Strokes: Room on Fire« bei Amazon bestellen

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben