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CD der Woche

Joss Stone: The Soul Sessions

Soul steht - so nachzulesen im Genre-Guide von laut.de - für die afroamerikanische Unterhaltungsmusik und für schwarze Kultur. Dieser Text muss nun umgeschrieben werden, denn der beste Soul des noch kurzen Jahrhunderts kommt aus Großbritannien. Und gesungen wird er von der weißen 16-jährigen Joss Stone.

Süße 16: Joss Stone
Foto: Virgin
Dieses Mädchen hat es schwer. Da veröffentlicht Joss Stone mit "The Soul Sessions" wahrscheinlich das beste Soul-Album der letzten zehn Jahre, und alle Welt spricht davon, dass das doch gar nicht sein kann. Denn Soul kommt von Schwarzen. Soul kommt von Älteren, die ihren Schmerz in der Musik ausdrücken. Und wenn schon Soul von Frauen kommt, dann haben sie eine gut genährte Figur wie Aretha Franklin. Tja, da hilft nur genau zuhören, denn guter Soul kommt aus Großbritannien und wird von einer 16-jährigen Schönheit gesungen.

"The Soul Sessions" ist ein musikalisches Meisterwerk. Zehn Songs hat Joss Stone aufgenommen, bei denen man meinen könnte, sie stammen aus einer anderen Zeit. Motown nannte man die schwarze Musik aus den 70ern, benannt nach dem gleichnamigen Detroiter Label. Darauf vertreten waren Größen wie Aretha Franklin oder "The Jacksons". Motown, so muss man auch die Musik von Joss Stone nennen.

Joss Stone hat gut lachen
Foto: Virgin
Eine Stimme hat die Dame, dass man gar nicht fassen kann, dass sie noch nicht mal volljährig ist. Mit einer Leichtigkeit singt sie sich durch Titel, die bestenfalls die "Godmother of Soul" Aretha Franklin ebenso gut interpretiert hätte. Bestes Beispiel: "All the Kings Horses" aus der Feder von - genau - Aretha Franklin. Ohne Probleme verpackt sie "Fell in Love with a Girl" von den White Stripes in ein Soul-Gewand, und man fragt sich, wieso das nicht schon früher jemand gemacht hat. Wahrscheinlich weil das nur mit der Stimme von Joss Stone geht.

Dido, Norah Jones und Alicia Keys - die neuen Stars am Musik-Himmel sind alle weiblich. Und sie alle gehen weg vom Boulevard-Gehabe einer Britney Spears, die mit aller medialer Macht um ein Comeback kämpft. Und nun reiht sich Joss Stone in diese ehrenvolle Liste ein. Und vielleicht wird schon bald im Genre-Guide von laut.de folgender Text stehen: Bis 2004 ging man davon aus, dass Soul aus Amerika kommt und von Schwarzen gesungen werden muss. Doch dann kam ein 16-jähriges Mädchen aus dem britischen Devon und überzeugte uns eines Besseren. Ihr Name ist Joss Stone.

Sachar Kriwoj

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