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Ein Chef zum Verlieben

Der Valentinstag ist bekanntlich der Liebe gewidmet. Wann könnte also ein passenderer Starttermin für "Ein Chef zum Verlieben" sein? Pünktlich am Abend vor besagtem Valentinstag kommt die romantische Komödie in die deutschen Kinos, und nicht nur die Romantiker unter den Cineasten werden auf ihre Kosten kommen.

Der Film ist die erste gemeinsame Produktion der Hauptdarsteller Sandra Bullock und Hugh Grant, jedoch haben beide einzeln schon bewiesen, dass sie sich im Genre der humoristischen Liebesgeschichten bestens auskennen. Sandra Bullock rührte schon in "Während du schliefst" zu Tränen und brachte als "Miss Undercover" Millionen zum Lachen. Hugh Grant hingegen brillierte in den Erfolgsfilmen "Vier Hochzeiten und ein Todesfall" und "About a Boy", um nur ein paar der zahlreichen Kassenschlager der Superstars zu nennen.

Allein vollkommen hilflos: George Wade (Hugh Grant)
Foto: Warner
Jetzt haben sich die beiden also zu ihrem ersten gemeinsamen Film zusammengetan. Sandra Bullock spielt die Anwältin Lucy Kelson, die eigentlich nur durch einen Zufall anfängt, für den smarten Millionärs George Wade (Hugh Grant) zu arbeiten. So treffen zwei Charaktere aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Lucy ist sozial engagiert und hat in ihrem Leben immer hart gearbeitet, während George sein Vermögen geerbt hat, noch nie richtig arbeiten musste und dementsprechend verwöhnt, egozentrisch und unselbstständig ist.

Ursprünglich ist Lucy nur die juristische Beraterin von George, aber ehe sie sich versieht, sucht sie auch die Farbe seiner Krawatten, seine Frauen und so ziemlich alles andere für ihn aus, bis er wirklich keine Entscheidung mehr ohne sie treffen kann. Nach Monaten von Anrufen von George, die zu wirklich jeder Tages- oder Nachtzeit kommen und immer nervtötendere Fragen enthalten, wird es ihr zu bunt. Sie merkt, dass sie kein Privatleben mehr hat und dass das erste Magengeschwür sich anbahnt, da ihr gesamtes Leben auf George Wade ausgerichtet ist und sie zu jeder Zeit für ihren Chef abrufbar ist. Sie beschließt daraufhin, zu kündigen. George reagiert zuerst schockiert, ja panisch, denn seine Abhängigkeit von Lucy ist ihm bewusst und er versucht mit allen Mitteln, sie am Gehen zu hindern. Schließlich willigt er unter der Bedingung ein, dass sie eine ebenso fähige Nachfolgerin aussucht. Lucy findet mehr oder weniger zufällig June Carter, eine blutjunge, bildhübsche Anwältin (überraschend gut Alicia Witt), die von George jedoch offensichtlich nicht ihrer juristischen Fähigkeiten wegen eingestellt wird.

Anstatt froh zu sein, endlich ihre Ruhe zu haben, merkt Lucy, dass sie eifersüchtig ist, als June sich ohne Hemmungen ihrem neuen Chef an den Hals wirft. Plötzlich wird ihr klar, dass sie mehr für George empfindet, als sie sich die ganze Zeit eingestehen wollte und dass June die erste ernstzunehmende Konkurrenz für sie darstellt. Aber findet sie den Mut, ihm ihre Gefühle zu gestehen oder ist es schon zu spät dafür? Und wie steht es mit George, empfindet er genauso oder passt die oberflächliche June nicht doch besser zu ihm?

Doch dann kommt Lucy (Sandra Bullock) und bringt Ordnung in sein Leben
Foto: Warner
Wenigstens eine kleine romantische Ader braucht man, um den Film in vollen Zügen genießen zu können, denn strenge Realisten werden einige Szenen überzogen und womöglich konstruiert finden. An den Darstellern liegt das jedoch nicht, die Charaktere sind alle gut besetzt, so auch Lucy Kelsons Eltern, die von von Dana Ivey und Robert Klein gespielt werden, sind ein echtes Highlight; Hugh Grant und Sandra Bullock sind ihre Rollen ohnehin auf den Leib geschrieben. Dies ist kein Zufall, denn letztere hat in diesem Projekt gleich zwei Aufgaben übernommen, sie spielt nicht nur die weibliche Hauptrolle, sie ist auch die Produzentin und hat mit dem Drehbuchautor Marc Lawrence einen alten Bekannten mitgebracht. Er schrieb unter anderem die Drehbücher für "Miss Undercover" und "Auf die stürmische Art" (mit Sandra Bullock und Ben Affleck in den Hauptrollen) und hat in diesem Projekt ebenfalls eine Doppelfunktion: Er gibt mit "Ein Chef zum Verlieben" sein Regiedebüt. Herausgekommen ist gute, leichte Unterhaltung, der man den Spaß der Macher anmerkt und die durch das komödiantische Können sowohl des Drehbuchautors als auch der Schauspieler wirklich viele Lacher bietet. Viele liebevolle Details gerade bei den Drehorten und Kameraeinstellungen runden das Ergebnis ab, der Zuschauer sieht New York, den Schauplatz der Geschichte, aus vielen neuen Perspektiven. So entstanden während eines Helikopterfluges beeindruckende Bilder der Stadt aus der Vogelperspektive und auch der Randbezirk Coney Island, in dem Lucy Kelson aufgewachsen ist, wurde liebevoll in Szene gesetzt.

Alles in allem gibt es also viele Gründe, warum sich Romantiker, New York-Fans oder einfach Kinoliebhaber in "Ein Chef zum Verlieben" tatsächlich verlieben könnten.

Hetti Weiss

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