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Deutschland verschenkt Sieg

Im ausverkauften Nürnberger Frankenstadion quälte sich der Vize-Weltmeister Deutschland zu einem blamablen 1:1 gegen die an Platz 104 der Fußball-Weltrangliste geführten Litauer.

Dabei hatte Deutschland gut begonnen und mit offensivem und druckvollem Spiel die Vorgabe von Teamchef Rudi Völler umgesetzt. Die Mannschaft sorgte vor allem über die rechte Seite für Gefahr und erspielte sich mehrere gute Chancen, so auch durch Torsten Frings. Eigenes Unvermögen im Abschluss oder aber der gute Torhüter der Litauer Stauce verhinderten einen Torerfolg.

In der 8. Minute flankte der stark spielende Bernd Schneider von der rechten Strafraumgrenze in die Mitte. Der abgeblockte Ball kam zu Jörg Böhme, dessen missglückten Schussversuch Carsten Ramelow mit der Hacke zum 1:0 im Tor versenkte. Bis zur 20. Minute dominierte Deutschland das Spiel klar, versäumte es allerdings, die Führung auszubauen. Stattdessen verlor das Team von Rudi Völler unerklärlicherweise völlig die Linie und nahm das Tempo aus dem Spiel. Nachlässigkeiten und Fehlpässe bauten die stark ersatzgeschwächten Balten auf, die verletzungsbedingt auf vier Stammkräfte verzichten mussten.

In der zweiten Halbzeit zeigte die deutsche Mannschaft zwar mehr Engagement, kam aber über gute Ansätze nicht hinaus. Als Eigentor erwies sich Völlers taktische Umstellung, Frings in der zweiten Halbzeit auf der linken Außenbahn zu postieren. Der bis dahin gut spielende Dortmunder tauchte im zweiten Durchgang auf ungewohnter Position fast völlig unter.

Mehr Glück hatte dagegen der litauische Trainer Luibinskas mit der Hereinnahme des zusätzlichen Offensivmannes Maciulevicius. Sein Team entwickelte mehr Druck und kam nach einem Stellungsfehler von Arne Friedrich in der 72. Minute zu einer Großchance. In der 73. Minute düpierte der Litauer Razanauskas den Wolfsburger Tobias Rau und schoss den Ball an Oliver Kahn zum 1:1 vorbei. Nach dem Ausgleich arbeiteten die Deutschen zwar besser, zwingende Chancen blieben allerdings aus. Pech hatte das Team von Rudi Völler obendrein, als in der 72. Minute ein Treffer von Bernd Schneider nicht anerkannt wurde. Der Linienrichter hatte beim Abspiel von Fredi Bobic den Ball im Toraus gesehen, zu Unrecht, wie die Fernsehbilder bewiesen.

Entäuscht kommentierte Rudi Völler nach dem Spiel: "Wenn man einen Gang zurückschaltet, macht man den Gegner stark". Bernd Schneider brachte es auf den Punkt: "Im Endeffekt haben wir uns das selbst anzukreiden. Wir haben das Spiel verschenkt."

Nach der blamablen Leistung fiel Deutschland in der Qualifikationsgruppe auf den zweiten Tabellenplatz hinter Schottland zurück. Das Team von Berti Vogts hatte am Nachmittag Isalnd mit 2:1 besiegt. Deutschland droht jetzt wie bei der WM-Qualifikatiuon der schwere Gang durch die Relegation. Der litauische Co-Trainer und ehemalige HSV-Spieler Valdas Ivanauskas machte nach dem Spiel Rudi Völlers Team allerdings Mut: "In vier Tagen spielen wir gegen Schottland. Dann holen wir drei Punkte und Deutschland qualifiziert sich".

Malte Asmus

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