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DownDer niederländische Regisseur Dick Maas gehört zu jener überschaubaren Gruppe europäischer Filmemacher, denen nach beachtlichen Kinoerfolgen in den 80er Jahren der Sprung über den großen Teil möglich und aussichtsreich erschien.
An der Story hat sich außer der Lokalität des Ganzen nicht sonderlich viel geändert: Maas' Mörderfahrstuhl lädt sein Frischfleisch jetzt im »Millennium-Building« ein, einer Mutation aus Chrysler- und Empire-State-Building mit 102 Stockwerken in New York. Der Spuk beginnt klischeetypisch harmlos: Zunächst werden nur ein paar Schwangere terrorisiert, dann stürzt ein Blinder mitsamt Blindenhund in plötzlicher Ermangelung einer Kabine in die Tiefe. Die Mechaniker können keine Ursache entdecken, und die Betreiber des Millennium-Buildings versuchen nach Kräften, abzuwiegeln und zu vertuschen. Dann geht es Schlag auf Schlag: Einen Sicherheitsbeamten kostet der Blick in den Fahrstuhlschacht den Kopf, ein Skater wird im Erdgeschoss in den Lift gesaugt und im obersten Stockwerk über die Aussichtsplattform wieder ausgespuckt und ziert daraufhin den Asphalt.
»Down« scheitert noch mehr als ähnlich geartete Hollywood-Remakes daran, alles größer, schöner, besser machen zu wollen als das Original, sich dabei aber komplett an Einzelkriegsschauplätzen zu verzetteln und dabei den Blick für die Stimmigkeit des Ganzen aus den Augen zu verlieren. Völlig aus den Fugen gerät Maas' Film, wenn er nach einem weiteren Fahrstuhl-Massaker den amerikanischen Präsidenten Notstandsmaßnahmen ergreifen und das Militär aufmarschieren lässt und außerdem für das Verhalten des aufmüpfigen Elevators eine peinlich pseudo-wissenschaftliche Science-Fiction-Erklärung mit modischer Gentechnik-Paranoia heranzieht. Dann wird auf einmal aus dem klaustrophobisch angehauchten Schacht-Grusical ein reichlich hysterisches Katastrophenszenario mit einigen kläglichen Ansätzen zur »Starship Troopers«-Persiflage. Spannung ist Fehlanzeige, aber auch der Spaß am Gemetzel hält sich in den klar limitierten Ausmaßen einer handelsüblichen Fahrstuhlkabine, Marke Otis. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hat sich der Zuschauer aber längst entschieden, in Zukunft nur noch Fahrtreppe zu fahren oder Treppen zu Fuß zu besteigen, um sich nicht von den kruden Einfällen irgend eines außer Kontrolle geratenen gentechnischen Experimentes zu Tode langweilen zu lassen. Love in an elevator? Eher nicht. Und mit der Karriere von Dick Maas geht es wohl weiter »down«. Johannes Pietsch Links: |
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