brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

Drumline

»Drumline« ist – im entfernteren Sinn – ein Footballfilm. Zeit für ein bisschen Brainstorming zum Thema: Touchdowns, Muskelpakete, Cheerleader. Vielleicht Popcorn und Chips. Aber Trommler? Zeit, den Horizont ein bisschen zu erweitern: An den Colleges in den USA gehören Marching Bands seit dem Ende der Vierziger Jahre zum festen Bestandteil jeder Footballpartie. Während der Halftime Show treten dabei mehrere hundert Studenten auf und begeistern die Zuschauer mit einer Gesamtchoreographie aus Brass Section, Percussion und tänzerischen Elementen.

Devon (Nick Cannon) hat ein großes Ziel...
Foto: Fox
Es ist der größte Traum von Devon Miles (gespielt von Hollywood- Debütant Nick Cannon), Teil dieses Spektakels zu sein, und sein herausragendes Talent an der Snare Drum verschafft ihm denn auch ein Stipendium an der (fiktiven) A&T University von Atlanta. Doch Talent ist nicht alles, was es braucht, um sich für den Einsatz bei den Panthers, der Marching Band der A&T, zu qualifizieren, und bis zum großen Duell mit den Wolverines vom benachbarten Morris Brown College bei den Big Southern Classics muss Devon noch einige Steine aus dem Weg räumen...

Footballspieler und Cheerleader sind nur in je einer Einstellung zu sehen, dennoch ist »Drumline« ein Footballfilm. Alles, was man von diesem Genre kennt, das harte Training, der verbissene Kampf um wenige Plätze im Team, die Philosophie, dass nicht die Einzelperson zählt, sondern das Team – alles findet sich auch hier, entsprechend in die Welt der Marching Bands übersetzt, versteht sich.

...die Qualifikation für die Marching Band.
Foto: Fox
Nicht nur dramaturgisch, auch darstellerisch hat der Film wenig zu bieten: vor allem Cannon, bislang nur bei seiner eigenen Nickelodeon-Show in Erscheinung getreten, spielt hölzern, was vor allem deswegen enttäuscht, da die Figur Devon Miles, im Konflikt zwischen Hitzigkeit und Einordnung ins Teamgefüge, durchaus Möglichkeit zum Charakterspiel böte.

Dass »Drumline« dennoch Spaß macht, liegt daran, dass er wohl noch mehr als Footballfilm Musikfilm ist: die unzähligen Musik- und Tanzeinlagen sind großartig choreographiert und gefilmt und vermitteln durchaus eine Vorstellung davon, was diese Form des Entertainment in den USA so populär macht. Mit seiner doch reichlich langen Spielzeit von knapp zwei Stunden und einer Thematik, mit der hierzulande kaum jemand etwas anzufangen weiß, wird es der Film in den deutschen (wie überhaupt außeramerikanischen) Kinos dennoch schwer haben.

Friedrich Reip

Link:
Offizielle Film-Website

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben