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Fußball in Berlin

Berlin ist eine vielschichtige und farbenfrohe Stadt, die immer weiter wächst und durch ihr großes kulturelles sowie gesellschaftliches Angebot immer mehr Menschen anzieht. Nicht nur Touristen strömen in die bundesdeutsche Hauptstadt, es werden auch immer mehr junge Leute, die in Berlin ihre Zukunft sehen.

Durch dieses großes, fast schon gigantisches Angebot, fällt es schwer, möglichst Viele für eine besondere Art der Unterhaltung zu begeistern: die Fußball-Bundesliga. In Zeiten, da es immer mehr Fernsehübertragungen von Fußballspielen gibt, werden es immer weniger, und das beweisen Statitiken, die ins Stadion gehen und den einzigen Berliner Bundesligaklub unterstützen. Dabei lebt der Verein, der durch die Spieler repräsentiert wird, von den Rufen, den Gesängen und der Begeisterung der Fans. Sobald diese einmal begeistert sind, kommen sie garantiert wieder. Die Frage muß also gestellt werden: Wie kann man die Berliner begeistern? Was muß Hertha, Aushängeschild des Berliner Fußballs, tun, um mehr Zuschauer heranzuziehen?

Gerade junge Leute suchen nach Vorbildern, das sind Spieler, an denen sie sich identifizieren können. Spieler, die ganz alleine ein Spiel drehen können, die durch ihre ausgefallene un besondere Technik auffallen und sich neunzig Minuten lang aufreiben, um den Erfolg nach Hause zu holen.

Schaut man sich den Kader von Hertha an, so findet man viele gute, durchaus erstligareife Spieler, doch ob sie eine Vorbildfunktion übernehmen können, sei mehr als zweifelhaft. Ein Vorbild ist gewiß Michael Preetz. Mit über 30 Jahren stieg er zu einem der besten Stürmer Deutschlands auf und ist Garant für die jüngsten Erfolge von Hertha BSC, doch er allein zieht keine Zuschauer an. Vielleicht fehlt ihm das nötige Charisma, obwohl er einen sehr intelligenten Eindruck macht, vielleicht ist er auch nicht schillernd genug. Oder kann sich jemand an Schlagzeilen erinnern, für die er außerhalb des Fußballplatzes gesorgt hat.

In der heutigen Zeit, in der die Medien eine immer größere Rolle in der Gesellschaft spielen, nimmt Michael Preetz die Rolle von Goofy in den Micky Maus- Heften ein. Niemand kauft sie wegen Goofy, aber alle sind glücklich oder zumindest ein wenig dankbar, daß er darin erscheint. So ist es auch bei Preetz, keiner würde seinetwegen eine Eintrittskarte kaufen, auch wenn er der erfolgreichste Torschütze von Hertha ist.

Wer also kann Micky Maus sein? Micky Maus ist unberechenbar, genial und vor allem gewitzt. Und diese Eigenschaften treffen alle auf einen Spieler zu: Sebastian Deisler. Er ist mit seinen 21 Jahren noch einer der jüngsten im Kader und wird als das größte deutsche Fußballtalent gehandelt. Gerade hat er sich einen Stammplatz in der Nationalmannschaft erkämpft. Er ist die schillernde Figur, deretwegen man in die Stadien geht. Zwar gibt er sich bescheiden und ruhig, aber "Basti" ist ein Popstar. Er betritt die Bühne und verzaubert die Zuschauer mit seinen Haken, Dribblings und Freistößen.

Doch der Kapitalismus hat auch den Sport erfaßt. Gute Spieler, und Deisler gehört ohne Zweifel zu ihnen, zieht es zu Vereinen, die Erfolg versprechen. Bayern München ist so ein Verein, vielleicht der einzige in Deutschland. Sie bieten 40 Millionen Mark Ablöse für Deisler. So viel Geld für einen so jungen Spieler. Klar, als Schatzmeister muß man dem Angebot sofort zustimmen, doch als Hauptverantwortlicher eines Vereins muß man sehen, was man da vor sich hat: Ein Ausstellungsstück, das Massen anziehen kann.

Deisler ist nicht nur durch seine Leistungen ein wichtiger Faktor für den Erfolg für Hertha, er prägt auch das Gesicht des Hauptstadtvereins. Schon jetzt ist er Idol, die Kinder, die sich zum ersten Mal ein Trikot wünschen, träumen nur vom Jersey Deislers. Darum darf man nicht nur an die sportliche Seite eines Transfers denken. Ein Deisler hinterläßt natürlich eine Lücke. Die könnte man durch einen weiteren Transfer evntuell füllen, aber wie will man jemanden ersetzen, den die Leute in ihr Herz geschlossen haben? Eine gescheiterte Liebe hinterläßt Narben, die sehr langsam und manchmal sogar nie verheilen. Die Berliner haben "Basti" lieben gelernt. Sie haben ihn sogar "Basti Fantasti" getauft. Und Preetz? Tja, der heißt auch in Berlin Preetz.

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