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The GiftObwohl "The Gift" erstklassig besetzt ist, scheint es, als ob es den Machern nicht gelungen ist, einen bereits bestehenden guten Plot ebenso gut zu kopieren. Die Witwe Annie Wilson verfügt über die Gabe, in die Zukunft blicken zu können und deshalb verdient sie sich ihren Lebensunterhalt damit, anderen Leuten die Karten zu legen. Ihre beste Kundin ist Valerie, welche einerseits panische Angst vor ihrem Mann Donnie hat, ihn allerdings um nichts auf der Welt verlassen würde. Donnie erfährt, dass Annie ständig versucht, seine Frau zu überreden, dass sie ihn doch verlasse und stattet ihr mehrere unangenehme Besuche ab.
Seit "Sixth Sense" vor zwei Jahren in unseren Kinos lief, fanden einige Regisseure Gefallen an der Vorstellung, einen Mystery-Thriller zu drehen. So entstanden unter anderem das überdurchschnittlich gute "Echoes", das mittelmäßige "Schatten der Wahrheit" und auch der Quasi-Nachfolger zum sechsten Sinn "Unbreakable". Nun legt Regisseur Sam Raimi mit "The Gift" nach – und das ist mindestens genauso unnötig wie ein Loch im Bauch.
In der ersten Stunde erinnert der Film ein wenig an "The Pledge". Nicht, dass die beiden Handlungen irgend etwas gemeinsam hätten, aber genau so schleppend baut sich die Handlung auf und hier wie da sorgen einzig großartige Leistungen der Schauspieler dafür, dass man auch noch nach einigen Leerläufen gerne zusieht. Cate Blanchett als überforderte, verzweifelte Hellseherin mit grauenhafter Gabe ist ebenso überzeugend wie (und das ist etwas überraschend) Keanu Reeves als frauenschlagender, grölender Brutalo, dem man den Mord scheinbar bombensicher nachweisen kann. Etwas stark konstruiert wirkt der Handlungsstrang rund um Giovanni Ribisi, der als labiler Buddy aber ebenfalls erneut eine tolle Leistung abliefert. Greg Kinnear, Hilary Swank und Katie Holmes ergänzen einen wahrlich stark besetzten Film mit kleinen, aber wesentlichen Nebenrollen. So richtig Schwung kommt erst hinein, als Donnie Barksdale vor Gericht steht, und dem stadtbekannten Tyrannen kein Mensch glaubt. Annies Visionen bleiben aufrecht, und langsam beginnt sich vor ihrem geistigen Auge der wahre Täter zu formen. Allzu viel über das weitere Geschehen darf aus Gründen der Spannung nicht verraten werden – nur soviel: Den eigentlichen Mörder zu erraten ist nicht allzu schwierig, aber wenigstens ist die Auflösung kein Reinfall (wie z.B. bei "Der Knochenjäger"). Wenn man sagen würde, der Film plätschert von Anfang bis zum Ende nur vor sich hin, dann tut man ihm sicherlich unrecht, aber unter einem Mystery-Thriller mit Schockelementen ist man anderes gewohnt. "The Gift" ist eine sehr gut besetzte, allerdings auch eine ziemlich ideenlose Kopie, welche vergeblich versucht auf der Mystery-Schiene neue Akzente zu setzen. Claus Schlamadinger Links: |
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