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Heather Nova gibt Berlin Glauben

In der heutigen Zeit fällt es vielen Menschen schwer, den rechten Zugang zur Kirche zu finden. Ganz anders sah das ganze am 18. Juni in der Berliner Passionskirche aus. Da landete ein Engel direkt auf der Bühne, fesselte seine Zuhörer und berührte ihr Herz.

Heather Nova
Foto: Sony Music
Heather Nova ist gewiss kein Weltstar. Sie ghört eher zu den Musikerinnen, die noch das Prädikat Künstler verdienen. Geboren wurde die bald 35-Jährige auf den Bermudas. Ihre Eltern waren Hippies und zogen Heather und ihre zwei Geschwister fern von jeglicher Zivilisation auf einem Schiff groß. Mit 15 beschloss Heather, dass sie ein "normaleres" Leben führen will, als das, was ihre Eltern für sie geplant haben. Sie besucht eine öffentliche Schule und leidet darunter, dass sie keinen Zugang zu ihren Mitschülern findet. Diese Erfahrung bringt sie dazu, Musik zu machen und ihre Erfahrungen in ihren ersten Songs zu verarbeiten. Glücklicherweise hatte Heather die Kommunikationsschwierigkeiten. Sonst würde der heutigen Welt ein Engel fehlen.

Auf ihrem letzten Album "South" sang Heather "I'm no Angel". Lüge! Sie ist es. Wenn es irgendwo im Musikbusiness einen Engel gibt, dann heißt er Heather Nova. Wie sie da in der Berliner Passionskirche an ihrer Gitarre steht vor ca. 600 Zuschauern und nur von drei Vollblutmusikern unterstützt wird, wie sie mit ihrer unverkennbaren Stimme Seelen streichelt, wie wunderschön ihre Augen bis in die letzte Reihe funkeln. Wenn sie kein Engel ist, dann gibt es keine Engel. Dann sind wir am Ende der Zivilisation angekommen.

80 Minuten lang singt und spielt Heather alte Songs wie "Gloomy Sunday" und Lieder aus ihrem neuen Album "Storm", das Ende August erscheinen wird. Sie erntet dafür 600 lächelnde Gesichter, die alle erschrocken schauen, als plötzlich Heathers Gitarre ausfällt. Doch ein wahrer Engel lässt sich davon nicht beeindrucken, er singt einfach weiter – ohne Intrumentalbegleitung. Und das ist dann der Moment, in dem der letzte Atheist Gott dankt. Heather hat wahrscheinlich die klarste Stimme, die jemals die Räume der Passionskirche gehört haben. Bald kann man sich davon auch in ihrem neuen Video, das am gleichen Tag an derselben Stelle gedreht wurde, überzeugen.

Sachar Kriwoj

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