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Die Herrschaft des Feuers...und die Rückkehr der Drachen auf die Kinoleinwand.1981 überraschte der bis dahin fast nur für Zeichentrick-Mäuse, Dalmatiner-Babies und tanzende Urwald-Bären zuständige Walt-Disney-Konzern mit "Dragonslayer", einem selbst für heutige Disney-Verhältnisse ungewöhnlich düsteren und melancholischen Fantasy-Werk über den Kampf eines Zauberlehrlings gegen ein blutrünstiges Drachenmonster. "Dragonslayer" dürfte zu den am meisten unterschätzten Filmen des Genres zählen.
Die Story"Herrschaft des Feuers" beginnt mit einer kurzen Sequenz in der Gegenwart, in der auf sehr stimmungsvolle Weise Märchen, Horror und die Vorahnung des herannahenden Weltuntergangs aufeinandertreffen: Bei Bauarbeiten am Tunnelsystem der Londoner U-Bahn wird eine unterirdische Kammer entdeckt, in der etwas sehr Altes, Hässliches und nach dem unsanften Wecken enorm Hungriges die Jahrmillionen überdauert hat und sich geschwind auf die Suche nach etwas Essbarem macht. Der 11jährige Quinn, der gerade seine als Ingenieurin unter Tage tätige Mutter besucht, ist der einzige Überlebende des flammenden Infernos, in das der mit frischem Schwung aus dem Bett gehüpfte Schuppenträger die U-Bahn-Baustelle mit seiner morgendlichen Maulgymnastik verwandelt. Nachdem dieser sich einmal kräftig gereckt, ein paar Kniebeugen gemacht und die serienmäßig im Rachen eingebauten Flammenwerfer freigepustet hat, macht sich der geflügelte Langschläfer auf die Suche nach etwas Passendem zum Frühstück – und findet es in den sechs Milliarden diesen Planeten bevölkernden Individuen der Gattung Homo sapiens.
Zu allem Überfluss steht eines schönen Tages der amerikanische Söldner Van Zan mitsamt seiner schnellen Drachen-Eingreiftruppe vor der Tür. Der draufgängerische Dragon-Buster, der mit Panzern, Harpunen und einem Helikopter den feierspeienden Urviechern zu Leibe rückt, verlangt von Quinn und seiner Anhängerschar, gemeinsam gegen den immer noch im inzwischen größtenteils geplätteten London residierenden Chef-Drachen (nein, nicht Queen Mum!) zu Felde zu ziehen. Der besonnene Quinn, den seit den Ereignissen schwere Schuldkomplexe quälen, weigert sich jedoch, die kleine Schar von Überlebenden seiner Gruppe auf ein Himmelfahrtskommando zu schicken. Die DarstellerDie Attraktion des Films bilden eindeutig seine geflügelten, CGI-animierten Hauptdarsteller. Die sind zwar zwecks Spannungsaufbau in der ersten Hälfte der Handlung vergleichsweise selten im Bild, absolvieren aber ihre Auftritte (mit einer ärgerlichen Ausnahme am Schluss) durchweg tricktechnisch rasant und überzeugend. Ansonsten zeugen Ausstattung und Setdesign nicht unbedingt von einem besonders generösen Budget, was jedoch der allgemeinen Endzeitstimmung der postapokalyptischen Szenerie durchaus entgegenkommt. Am meisten überzeugen die von Adrian Biddle ("Aliens", "Event Horizon") rasant festgehaltenen Action-Sequenzen, wenn sich das Anti-Monster-Kammerjäger-Squad aus einem Hubschrauber stürzt, um im freien Fall die Drachen mit Netzen einzufangen und sie anschließend auf der Erde mittels großkalibriger Waffen zu filetieren.
Den bizarrsten Eindruck hinterlässt aber sicherlich der einstige Dauer-Softie Matthew McConaughey als Gung-Ho-Draufgänger Van Zan, der sich mit kahlrasiertem Schädel, Ganzkörper-Tattoo und abgelutschtem Zigaretten-Stummel im Mundwinkel wie die völlig überzogene Karikatur Arnold Schwarzeneggers aus "Commando" ausnimmt. "Only thing worse than dragons: Americans", begrüßt Gerard Butler die Ankunft des amerikanischen Hotshots, der im Film mit Sicherheit nicht ganz zufällig beinahe genauso heißt wie der Leadsänger der vor allem in den Südstaaten vergötterten Band Lynyrd Skynyrd.
Johannes Pietsch Links: Kaufempfehlung: |
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