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Hollywood CopsEr war auf der Flucht, er hat den verlorenen Schatz gejagt, das Universum gerettet und die dunkle Seite der Macht besiegt: Harrison Ford ist der ultimative Actionheld. Umso überraschender ist seine Rolle in der Krimi-Komödie "Hollywood Cops".
Ron Sheltons Film beginnt mit einem Blutbad: Gleich eine komplette Rap-Formation wird auf der Bühne eines Nachtclubs ermordet. Gavilan und Calden nehmen sich der Sache an. Fords Auftreten ist dabei lässig, fast schon desinteressiert. Die Schärfe eines Jack Ryan oder die Härte des U.S. Präsidenten aus "Air Force One" zeigt sich nur selten. Das Erste, worüber sich Gavilan am Tatort Gedanken macht, ist nicht die Spurensicherung, sondern die fehlende Remoulade auf seinem Cheeseburger. "Hollywood Cops" wimmelt vor Gastauftritten: Gladys Knight, Frank Sinatra Jr. und Robert Wagner geben sich die Ehre. Einen möglichen Star haben die Macher des Films aber übel vernachlässigt: die Storyline. Nun gut, die Masche mit den zeitraubenden Nebenjobs erfordert Raum, aber seit "Titanic" war kein Film mehr so vorhersehbar. Dem Erzbösewicht Sartain – eine schale P. Diddy-Parodie – steht "Schurke" ganz groß auf die Stirn gepinselt. Der Film braucht eine gute Stunde, bevor sich überhaupt so etwas wie Spannung einstellt.
Die "Cops" bieten gute Unterhaltung – mehr nicht. Die Story ist flach, aber die Darsteller sind engagiert und die Dialoge pointiert. Beim Abspann verflucht der Zuschauer Harrison Ford bestimmt nicht, ihn in diesen Streifen gelockt zu haben – der raue Han-Solo-Charme wirkt eben immer noch. Und doch, ein bitterer Nachgeschmack bleibt: Ist Harrison Ford vielleicht im siebten Jahrzehnt seines Lebens so lustlos geworden wie Gavilan? Mit Routine-Arbeiten wie "Hollywood Cops" verdient man Geld, an einer Legende schreibt man so nicht weiter. Hoffen wir, dass Indiana Jones 4 bald in die Kinos kommt – für das Publikum und für Fords Karriere. Jochen Telgenbüscher Link: |
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