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Vonda Shepard im Interview»Ich möchte, dass die Leute meine Texte hören«Vonda Shepard lieferte 5 Jahre lang die Musik zur Fernsehserie "Ally McBeal". brainstorms traf sie zum Interview. brainstorms: Was ist die nervigste Frage, die Sie zu hören bekommen? Vonda Shepard: Wie ich an den Job bei Ally McBeal gekommen bin. Dabei habe ich diese Frage schon mindestens hundert Mal beantwortet. Meine Freundin Michelle Pfeifer hat mich dem Produzenten empfohlen. brainstorms: Die meisten Leute kennen Ihre Musik durch Ally McBeal. Was ist denn der grundlegende Unterschied zwischen Ihren Solo-Alben und den Ally-Soundtracks?
Vonda Shepard: Der größte Unterschied ist, dass ich das
schreibe, was mir auf dem Herzen liegt. Die Gefühle, die ich
in meinen Liedern beschreibe, kommen aus meinem tiefsten
Inneren. Bei Ally hatte ich Vorgaben: Der Song soll dies und
das aussagen. Jetzt stehe ich wieder auf eigenen Beinen.
brainstorms: Sind Sie froh, dass das Kapitel Ally McBeal vorbei ist? Vonda Shepard: Ja. Es waren fünf wunderschöne Jahre und eine wirklich interessante Erfahrung. Mir ist klar, dass ich jetzt nicht hier sitzen würde, wenn ich nicht bei Ally McBeal mitgewirkt hätte, aber jetzt kann ich endlich machen, was ich will. Ich bin ein freier Geist und kann die Welt bereisen, Konzerte spielen und meine Songs schreiben. brainstorms: Sie sind gerade auf Tour. Auf der Bühne werden Sie nur von zwei Musikern begleitet. Wieso so spartanisch?
Vonda Shepard: Das ist ein Experiment. Ich möchte, dass die
Leute meine Texte hören, die Gefühle erfassen, die ich
ausdrücke, mehr auf mein Klavier eingehen. Darum verzichten
wir zum Beispiel auf einen Schlagzeuger. In einigen Songs
wünschte ich zwar, wir hätten einen Drummer, aber ich denke,
es ist die richtige Entscheidung.
brainstorms: Kommen die Leute zu Ihren Konzerten, weil sie Ally McBeal oder Vonda Shepard mögen? Vonda Shepard: Klar kommen Leute wegen Ally. Aber ich merke auch, dass sie bei meinen neuen Songs mitgehen und sie mögen. brainstorms: Und wenn sie dann nach Hause gehen, wen vermissen sie mehr: Ally oder Vonda? Vonda Shepard: Hoffentlich beide. brainstorms: Was kriegen Sie von Ihrer Umgebung mit, wenn Sie auf Tour sind?
Vonda Shepard: Gar nicht so wenig, wie man vermuten könnte.
Wir kommen leider immer erst in den Morgenstunden an, so dass
ich vollkommen übermüdet bin. Aber ich sitze dann nicht den
ganzen Tag auf meinem Hotelzimmer, ich gehe raus, sitze viel
in Cafés und beobachte die Leute. Oder ich gehe einkaufen und
besichtige Museen.
brainstorms: Was haben Sie in Berlin gemacht? Vonda Shepard: Leider waren wir an einem Sonntag in Berlin, so dass ich nicht einkaufen konnte, ich saß dann lange in einem Café und habe meine Emotionen zu Papier gebracht. Ich war das erste Mal 1986 in Berlin und bin fasziniert, wie sehr sich diese Stadt verändert hat, was hier entstanden ist. Es ist wie ein Schritt in eine andere Welt. brainstorms: Sie sind als Sängerin, Songwriterin, Schauspielerin und Produzentin ein Multi-Talent. Was kann man noch von Ihnen erwarten: Erleben wir Sie demnächst als Malerin? Vonda Shepard: Ja, ich male jetzt schon. Aber, was ich wirklich machen will, ist Bücher schreiben. Ich schreibe ja schon eine Menge. Und demnächst möchte ich einen Gedichtband und später noch einen Band mit Kurzgeschichten veröffentlichen. Das Interview führte Sachar Kriwoj. Links: |
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