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Zoe: »In der Musik sollte es keine Grenzen geben«

Zoe heißt »Leben«. Und nichts Anderes will die Afro-Deutsche mit ihrem ersten Album »Zoeciety« vermitteln. brainstorms traf die Sängerin zum Interview in Berlin.

brainstorms: Deine erste Single ist vor zwei Jahren erschienen. Was hast Du in der Zwischenzeit gemacht, dass wir so lange auf neues Material warten mussten?

Zoe: Das Album war eigentlich schon letztes Jahr fertig, aber ich war damit noch nicht zufrieden. Ich habe dann den Produzenten gewechselt und von vorne begonnen. Ich habe auch noch einen Film gemacht, ich war also nicht untätig.

brainstorms: Wie viel von Dir steckt in Zoeciety?

Zoe: Sehr viel. Darum hat auch die Produktion so lange gebraucht. Ich will authentisch sein, daher habe ich auf viele Freiheiten bestanden. Es war ein harter Kampf, aber ich habe ihn gewonnen.

brainstorms: Wie würdest Du Deine Musik beschreiben?

Zoe: »Zoeciety« ist ein Album mit verschiedenen Einflüssen, vor allem von Reggae und Soul. Es ist ein Album, auf dem ich all das sage, was mich die letzte Zeit beschäftigt hat. Meine Musik ist sehr warmherzig und persönlich.

brainstorms: Du hast schon mit vier Jahren begonnen, Klavier zu spielen. Haben Dich Deine Eltern dazu gedrängt?

Zoe: Nein, überhaupt nicht. Meine Oma hatte einen Flügel, und ich fand dieses Instrument einfach faszinierend. Ich bin da rausgeklettert und habe dann angefangen, da so rumzuklimpern. Dann hat meine Oma mir ein Klavier geschenkt, und ich durfte Klavierunterricht nehmen. Ich habe das geliebt.

brainstorms: Mit welcher Art von Musik bist Du aufgewachsen?

Zoe: Sehr viel klassische Musik, die hören meine Eltern nach wie vor. Aber auch Beatles, Rolling Stones und Harry Belafonte.

brainstorms: Wie kommt man denn von diesen Einflüssen zu Reggae?

Zoe: Die Wurzeln rufen. Auch wenn ich keine Jamaikanerin bin, bin ich ja doch Afrikanerin und höre zu Hause viel Reggae. Ich mag diesen Musikstil wirklich gerne und tanze auch dazu.

brainstorms: Viele Leute denken, dass Reggae-Leute ständig kiffen würden. Nun hast Du ja auch Dein Album mit Blättchen promotet. Meinst Du, dass dieses Vorurteil zutrifft?

Zoe: Es gehört nicht unweigerlich zusammen. Es kann, es darf, es muss aber nicht. Aber es kommt schon häufig vor. Für mich war das mehr als Scherz gedacht. Ich habe die Papers handsigniert. Ich dachte mir: Die, die kiffen, freuen sich.

brainstorms: Wolltest Du damit auch ein wenig provozieren?

Zoe: Ein wenig vielleicht. Ich wollte auch einen Stein ins Rollen bringen. Es gibt Leute, die haufenweise Alkohol trinken, und das regt keinen auf. Jeder hat seine Drogen. Und Gras ist nun mal nicht schädlicher als Alkohol.

brainstorms: Die meisten Reggae-Musiker in Deutschland sind weiß. Findest Du das komisch?

Zoe: Als Schwarze, als Afro-Deutsche, gibt es für mich nichts Unwichtigeres als Hautfarben. Es sollte in der Musik keine Grenzen und Begrenzungen geben. Musik ist Liebe und hat nichts mit Hautfarben zu tun.

brainstorms: Du hast einen Film gemacht. Siehst Du Dich als Schauspielerin oder als Musikerin?

Zoe: Ganz klar als Musikerin. Es ist echt ein interessanter Zufall, dass ich in dem Film mitspielen durfte. Aber bevor ich noch einmal einen Film mache, würde ich auf jeden Fall erst mal Unterricht nehmen.

brainstorms: Gibt oder gab es auch deutsche Musiker, die Dich beeinflusst haben?

Zoe: Als ich klein war, fand ich Udo Lindenberg richtig klasse. Aber heute habe ich vor Gentleman einen Riesenrespekt. Er spielt so viel live und hat eine riesige Fan-Gemeinde.

Das Interview führten Özlem Aydin und Sachar Kriwoj.

Link:
Zoes Offizielle Website

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