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LambarenaSchon wieder ein Crossover-Projekt, und wieder einmal muss der gute alte Bach dafür herhalten - brauchen wir das wirklich? Diesmal wird der Meister mit afrikanischer Musik zusammengebracht, genauer: mit Musik aus Gabun. "Lambarena", so der Titel der CD, ist eine Hommage an Albert Schweitzer. Gabun war Schweitzers Wahlheimat, er lebte dort von 1913 bis zu seinem Tod 1965. In dem Ort Lambarene hatte der spätere Nobelpreisträger aus eigenen Mitteln ein Hospital gegründet. Und was hat das alles mit Bach zu tun? Albert Schweitzer hatte schon in jungen Jahren bei Charles-Marie Widor in Paris das Orgelspiel erlernt, und auch als er sich beruflich der Medizin zuwandte, war sein Interesse an der Musik immer wach geblieben. Schweitzer verfasste eine Studie über Bach, hielt Vorträge und gab Orgelkonzerte in ganz Europa und Afrika.
Für "Lambarena" haben sich Musiker aus Afrika, Europa und Amerika zusammengeschlossen und ihre völlig unterschiedlichen Erfahrungen und Sozialisationen eingebracht. Herausgekommen ist lebhafte Musik, die mal einfach nur mitreißt und zum Tanzen verführt, ein anderes Mal tief berührt und melancholisch macht. Ein sehr gelungenes, empfehlenswertes Crossover-Projekt, bei dem die verschiedenen Stile wirklich harmonieren und nicht zusammengezwungen werden müssen. Wer nach dem Hören der CD Appetit auf mehr bekommen hat, dem sei die szenisch-choreografische Umsetzung des interkulturellen Musikprojekts ans Herz gelegt, die, ebenfalls unter dem Titel "Lambarena", Ende Juni am Staatstheater Kassel Premiere hatte. Der fantasievolle Tanzabend von Ana Mondini ist in der neuen Spielzeit nach den Theaterferien ab dem 6. September wieder im Programm. Nora Mansmann Links: |
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