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MementoBei "Memento" passt einfach alles perfekt zusammen, sodass er zu den besten Filmen des Jahres 2001 gezählt werden kann. Leonard Shelbys Leben ist nur noch auf ein einziges Ziel ausgerichtet: Er will jenen Mann finden, der seine Frau vergewaltigt und getötet hat und ihn anschließend zu ermorden versuchte. Dabei steht ihm allerdings ein wesentliches Hindernis im Wege. Als er nämlich damals seiner Frau zur Hilfe kommen wollte, wurde er schwer verletzt. Seitdem ist es seinem Hirn nicht mehr möglich, neue Informationen länger als ein paar Minuten bei sich zu behalten. Er kann sich an alles erinnern, was vor dem Mord an seine Frau passiert ist, doch alles andere danach vergisst er auf dem schnellsten Wege wieder. Dazu ist es nötig sich zu konditionieren, sodass er auch beim x-ten Vergessen von wichtigen Informationen stets sein Ziel im Auge behält. Er schießt jede Menge Photos und tätowiert sich relevante Details auf den Körper, und auch seine zwielichtigen Freunde Teddy und Natalie erinnern ihn stets aufs neue über Informationen, welche sie ihm schon tausendmal gegeben haben. Und schließlich gelingt es Leonard sogar den Mörder seiner Frau zu töten, doch handelt es sich dabei tatsächlich um den richtigen Mann?
Wie hat man sich das vorzustellen? Ein Beispiel: Leonard rennt an einem Schrottplatz entlang und fragt sich "Was mache ich hier"? Er bemerkt, dass er verfolgt wird, und schließlich gelingt es ihm, nach längerer Verfolgungsjagd zu fliehen. Damit ist die Szene aus und in der nächsten Einstellung erfahren wir erst, warum Leonard überhaupt verfolgt worden ist. Diese Szene endet so, wie jene zuvor begonnen hat mit "Was mache ich hier?". Man muss zugeben, dass man des öfteren bei dieser interessanten Erzählstruktur verzweifelen kann, weil man ja stets im Hinterkopf behalten sollte, wie denn nun die vorherige Szene begonnen hat, um sie dann richtig mit der gerade gezeigten Szene verknüpfen zu können. Doch nach einiger Zeit funktioniert das schon ausgezeichnet, und es macht Spaß die Auflösung von vorerst seltsam anmutenden Szenen mitverfolgen zu können. Um den Zuschauer allerdings noch mehr zu verwirren, als er sowieso schon ist, hat sich Regisseur Christopher Nolan noch eine Kleinigkeit einfallen lassen. Nicht nur, dass er den Großteil der Geschichte rückwärts erzählt, baute er auch Schwarzweiß-Szenen ein, welche allerdings wieder in die richtige Richtung - also linear - ablaufen. Erst am Ende (=Anfang) des Films läuft alles zusammen und lässt einen garantiert mit heruntergeklappter Kinnlade im Sessel sitzen. War es vor zwei Jahren "Fight Club" und letztes Jahr "Sixth Sense", so zählt dieses Jahr wohl "Memento" zu einem der Filme mit dem überraschendsten Ende.
"Memento" ist ein Film der dem Zuschauer zwar viel abverlangt, es ihm aber doppelt und dreifach mit einem grandiosen Ende wieder zurück gibt. Link: Claus Schlamadinger |
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