Natürlich Blond 2
»Natürlich Blond«, die flotte, im Original mit
»Legally Blonde« weitaus pfiffiger betitelte Jurakomödie mit Reese
Witherspoon, war einfach zu gut und vor allem zu erfolgreich, um ohne
Fortsetzung zu bleiben.
Wir erinnern uns, am Ende von »Natürlich Blond« hatte Elle Woods
(Witherspoon) nicht nur den Mann fürs Leben gefunden und ihr Harvard-Diplom
in der Tasche, sondern auch einen 1a-Job an Land gezogen. Diesen verliert
sie zu Beginn des Sequels, da sie sich für die Freilassung der Mutter ihres
Hundes Bruiser aus einem Labor für Tierversuche einsetzt, obwohl das Labor
zu den Klienten der Kanzlei gehört, in der sie arbeitet. Nach kurzem Zögern
gibt es für Elle Woods nur einen Weg: sie muss nach Washington, um Tierversuche
per Gesetz verbieten zu lassen.
Was auf der einen Seite zu den Stärken von »Natürlich Blond 2« zählt – mit
u.a. Luke Wilson, Jennifer Coolidge und Bruiser sieht man zahlreiche
bekannte Gesichter wieder, was die beiden Filme wie aus einem Guss wirken
lässt – ist auf der anderen Seite leider sein größter Fehler: er verlässt
sich zu sehr auf das Erfolgsrezept des Vorgängers. Vor allem die
Dramaturgien der Filme gleichen einander bisweilen frappierend; erneut
spielt jemand aus Elles Team ein falsches Spiel; erneut gibt es eine
Widersacherin, die schließlich helfend zur Seite steht; erneut verbirgt
sich in einem autoritären Drachen ein goldenes Herz; die Liste ließe sich
noch eine Weile so fortsetzen.
All das spielt letztlich jedoch kaum eine Rolle, denn der Schauwert des
Films setzt dem des ersten Teils noch einen drauf: im Lauf der rund 100
Minuten führt Reese Witherspoon ungezählte dreißig Kostüme vor, von denen
eins hinreißender als das andere ist! Dazu gibt es selbstverständlich die
jeweils passenden Stilettos und Frisuren, und bei Elle Woods' Mascara
dürfte so manche(r) schwach werden. Trotzdem geht Witherspoon in all dem
keineswegs unter, sondern wirkt stets präsent und spielt so noch gegen den
lauesten Witz mühelos an.
Für Cineasten ist »Natürlich Blond 2« natürlich nichts – es sei denn, sie
haben einen ausgesprochenen Fimmel für schicke Klamotten.
Friedrich Reip
Link:
Offizielle Film-Website
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