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Alonzo Mourning: Groß im Osten

Alonzo Mourning wird, wenn er fit ist, der beste Center im Osten. Dies ist mit Sicherheit eine kühne These, aber es gibt einen guten Grund dafür. Mourning gehen nämlich die Gegner aus. Der Osten ist, spätestens seit Shaq zu den Lakers gegangen ist, nicht mehr so gut mit Centerspielern versorgt.

Sämtliche passable Fünfer wurden in den Westen geholt, um O'Neal zu stoppen und den jeweiligen Teams so die Möglichkeit zu geben in die Finals zu kommen. Nun ist auch Brad Miller in den Westen abgewandert. Der All-Star wurde von Sacramento verpflichtet, um deren hochgesteckte Ziele zu verfolgen und um den alternden Vlade Divac zu ersetzen. Im Austausch bekamen die Indiana Pacers lediglich Scott Pollard. Dieser wird nun, der Tradition im Osten folgend, als großer Power Forward die Centerposition in Indiana bekleiden.

Aber auch sonst ist allerhand los in der Stadt am Hudson River. Nach der Wiederverpflichtung von Jason Kidd und Lucious Harris sollte eigentlich der Vertrag von Kenyon Martin verlängert werden. Diese Vertragsverlängerung wurde in New Jersey scheinbar als bereits erledigt empfunden. Nun treten aber größere Schwierigkeiten auf. Da die Verträge von Kidd, Harris und Mourning die Nets bereits 130 Millionen Dollar gekostet haben, sitzt das Geld für Martins Vertrag nicht mehr ganz so locker. Martin, der eine hervorragende letzte Saion gespielt hat, fordert 99 Millionen Dollar von den Nets, die diese ihm aber nicht geben – können oder wollen. Somit stoppte Martin die Vertragsverhandlungen eigenhändig und fordert nun einen Trade von den Nets.

Hierdurch steht der Vizemeister der letzten beiden Jahre gehörig unter Druck. Eine Vertragsverlängerung scheint von beiden Seiten so gut wie ausgeschlossen, also muss ein Trade her. Dieser bürgt aber einige Gefahren. Zum einen ist in Alonzo Mourning schon ein neuer Spieler für die erste Fünf der Nets verpflichtet worden, der in das geübte Spiel des Vizemeisters eingebunden werden muss. Zum anderen wird es sicherlich nicht leicht einen adäquaten Ersatz für Martin zu finden. Dieser ist sowohl offensiv, als auch defensiv ein hervorragender Spieler. Außerdem ist Martin noch sehr jung und wird sich sicherlich noch verbessern. Somit gibt es nur wenige Power Forwards in der NBA, die ein solches Profil erfüllen und die wenigen, die es gibt, werden von ihren jeweiligen Teams auch nicht unbedingt abgegeben werden.

Ein möglicher Tausch kam gerüchteweise schon an das Tageslicht. So wollten die Portland Trailblazers Rasheed Wallace und Ruben Patterson für Martin und Dikembe Mutombo nach New Jersey entsenden. Dieses Gerücht wurde jedoch in der Konstellation sogleich von den Verantwortlichen in Portland abgelehnt, da man sich dort nicht mit dem Mega-Vertrag von Mutombo belasten wollte, zumal dieser nicht mehr die gewohnten Leistungen bringt.

Ein Trade, der für beide Seiten viel mehr Sinn machen würde, wäre zwischen den Miami Heat und den Nets. In einem solchen Szenario würden die Nets weiterhin Mutombo und Martin abgeben und dafür Brian Grant und Eddie Jones bekommen. Dies wäre für die Heat dienlich, da sie in Mutombo zumindest wieder einen Center bekommen würden und da der als harter Hund bekannte Martin genau in das Spielerbild von Coach Pat Riley passen würde. Zum anderen könnte es den Nets zu gute kommen, da auch Grant ein erstklassiger Verteidiger und Rebounder ist und schon in Miami mit Mourning zusammen gespielt hat. Zum anderen wäre Jones die ideale Ergänzung auf der Zwei, die mit Kerry Kittles nicht optimal besetzt ist. Jones könnte den Nets endlich die nötigen Punkte jenseits der Dreierlinie verschaffen. Außerdem wird ein bischen mehr Scoring der Defense-Truppe aus New Jersey sicherlich gegen die beinharte Konkurrenz aus dem Westen gehörig helfen.

Jan-F. Kolbe

Links:
NBA.com

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