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CD der Woche

No Angels: Pure

Die No Angels wurden tot geschrieben: Ihr Erfolg würde nachlassen, wenn erst mal Daniel Küblböck und Alexander Klaws die deutsche Musiklandschaft erobern. Mitnichten! Die No Angels sind noch immer da. Seit dem 25. August steht ihr viertes Album "Pure" in den Plattenläden – es ist ihr Bestes.

4 Engel – 4 Alben.
Foto: Polydor
"Neue Sounds" kündigt Nadja an. "Wir haben uns weiterentwickelt", bilanziert Lucy. "Wir standen nicht still", bestätigt Sandy. "Wir werden überraschen", verspricht Vanessa. Sie alle haben mit ihren Prognosen recht. Die No Angels haben mit "Pure" überrascht. Sie können es noch immer: Hits am Fließband rausbringen.

Sie sind die ersten deutschen Popstars. Ihre erste Single "Daylight" eroberte die Charts im Sturm, auch die Alben platzierten sich an der Spitze der Hitparade. Doch dann wurde das Casting-Konzept, dem die Teufelchen entstammen, zum Trend. Es folgten Bro'Sis und Alexander Klaws. Bro'Sis? Ja, die gab es. Und angeblich gibt es sie heute noch. Auch wenn ihr zweites Album ein totaler Flop war. Alexander? Abwarten, was aus ihm wird. So groß, wie die No Angels es sind, wird er gewiss nicht.

Was ist das Rezept der Band? Sie sind gläsern. Nach außen hin. Interne Probleme werden nicht nach ganz still gelöst – es gibt eine offizielle Version für die Presse und Fans und die Wahrheit, über die man nur spekulieren kann. So ging Jessica in den Mutterschaftsurlaub. Sie sollte zurückkommen. Trotzdem wurde "Pure" ohne sie eingesungen. Dann die Sensation, die keine ist: Jessica kommt nicht zurück. Sie braucht mehr Zeit für ihr Kind – und ihre Solokarriere. Wie Kind und Karriere zusammenpassen, bleibt ihr Geheimnis. Insider flüstern von Zerwürfnissen zwischen Jessica und dem Rest. Flüstern, denn bei den No Angels wird nicht geschrien. Es wird gesungen.

Trotz interner Probleme: Das 4. Album ist das beste.
Foto: Polydor
Und dann ist da noch ein Geheimnis, das keins ist: Die Musik. Das vierte Album überrascht tatsächlich. Dadurch, dass es genau so klingt wie die Vorgänger. Nur eben besser. "No Angel" und "Someday" platzierten sich in den Single-Charts schon weit oben (Platz 1 und 5). Auch die nächste Single wird es ganz nach oben schaffen: "Feel Good Lies" ist wahrscheinlich das beste, stärkte Lied, das die Band jemals aufgenommen hat. Auf dem Album finden sich die gewöhnlichen Balladen ("Angel of Mine", "Forever Yours" und "Washes over Me"), Midtempo-Nummern ("Sister", "Eleven out of Ten" oder "So What") sowie ein paar Überraschungen: "Takes a Woman to know" sowie eine neue Version von "Venus" hätte man auch auf dem Swing-Album "When the Angels Swing" erwarten können. Und zu den neuen Sounds: "You Lied" hätte man den Vieren nicht unbedingt zu getraut.

Sascha, Sarah Connor, Bro'Sis, Alexander Klaws und wie sie alle hießen sollten die No Angels vom deutschen Pop-Thron stoßen. Das zumindest traute man ihnen zu. Abhaken! Die No Angels bleiben noch lange am Zepter. "Pure" ist nichts für Freunde der anspruchsvollen Gitarrenmusik. Es ist all denen gewidmet, die guten Pop lieben. Und denen, die an die No Angels glaubten. All die können ihre Göttinnen weiter anbeten. Die No Angels machen weiter – in ganz großem Stil.

Sachar Kriwoj

Link:
No Angels: Offizielle Website

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