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No Angels: Now...us

Ihr erstes Album "Ellements" war ein großer Erfolg, erhielt mehrfach Platin. Weg vom "Popstars"-Image sind sie schon, mit ihrem zweiten Album wollen die No Angels in neue Sphären aufsteigen.

Dass Nadja, Jessica, Sandy, Vanessa und Lucy vor zwei Jahren noch musikalische Nobdoys waren, kann sich heute keiner mehr vorstellen. Dabei konnte ganz Deutschland miterleben, wie aus fünf gewöhnlichen Mädchen Popstars werden. RTL 2 hatte zum bis dahin größten Musikcasting überhaupt in Deutschland aufgerufen. Aus den Bewerberinnen blieben lediglich die Gennanten übrig, sie wurden die "No Angels". Gleich ihre erste Single "Daylight" sprang auf die Eins der Single-Charts, und auch ihr Cover des Eurythmics-Klassikers "There must be an angel" holte die Pole Position.

Die "No Angels" haben in relativ kurzer Zeit etwas geschafft, was ihnen die wenigsten zugetraut hätten: Sie sind in eine musikalische Liga aufgestiegen, die praktisch mit ihnen erschaffen wurde. Sascha, Sarah Connor und die No Angels, sie verkörpern den globalen deutschen Popstar. Mit geschickter Vermarktung könnten sie ebenso in Großbrittanien oder sonstwo auf der Welt Erfolg haben. Keine Gala ohne die No Angels, kein Roter Teppich, den sie nicht noch schicker machen könnten. Obwohl sie vor zwei Jahren noch vollkommen unbekannt waren, ihnen die Sendung "Popstars" eine Chance gab, ein Star zu werden, haben sie mehr daraus gemacht als womöglich vorgesehen: Die No Angels haben das Format "Popstars" vergessen lassen.

Während BroSis, die Band aus der zweiten "Popstars"-Staffel erfolgreicher startete als die No Angels, scheint ihnen relativ schnell das Feuer ausgegangen zu sein. Sie sind immer noch die Band aus Popstars, die ihren Weg womöglich noch gehen wird. Die No Angels hingegen sind fast so wichtig wie es die Spice Girls waren. Sie sind bei Alt und Jung gleichermaßen beliebt, ihre Fotos tauchen in der "Bravo" und auch in der "Bunte" auf. Die No Angels sind vielleicht mehr Stars als Sängerinnen.

Dieses Urteil stört die Engel, sie wollen beweisen, dass sie nicht nur fünf Mädchen sind, die zufällig ausgewählt wurden. Sie wollen mit ihrem zweiten Album "Now..us" beweisen, dass sie es wirklich verdienen Stars zu sein. "Something about us" hieß die erste Single aus dem Album und wurde zum größten Hit nach "Dayligt". Fünf Wochen hielt sich der Song auf Platz Eins der Single-Charts.

In der Vergangenheit gab wie bei vielen Girl- und Boygroups Trennungsgerüchte, die prompt dementiert wurden. So ganz aus der Luft scheinen diese Gerüchte aber nicht gegriffen worden zu sein. Auf "Now us" durfte sich jeder der Engel solo reproduzieren: Sandy mit dem rhythmischen "Say Goodbye", das stimmlich eher nach den Spice Girls als nach den No Angels klingt; Jessica schrieb den Song "Shield against my sorrow" - ebenfalls eine R&B-Nummer, die anders klingt, als das, was die Fans bisher von ihrer Band kannten; Vanessa mit "Now that we found love", ein Song, der gute Siegeschancen beim Grand Prix hätte; Lucy singt die einfühlsame Ballade "Stay" mit einer Intesität, die man von ihr noch nicht kannte; Nadja performt "Come Back". All diesen Songs gemein ist, dass sie von der Liebe handeln, von der verlorenen, der vollendeten, der unerfüllten und der reinen Liebe.

Das größte Problem der No Angels könnte darin bestehen, dass die "Mädchen", wie sie immer noch öfter genannt werden, zu schnell erwachsen werden. Das Album hat mit "Something about us" lediglich eine sichere Single, die anderen Songs sind alles gute Nummern, die aber bei weitem nicht so eingängig sind wie die erste Auskopplung aus dem zweiten Album. Die No Angels wählen Melodien, die nicht mehr so konventiell sind wie noch auf dem ersten Album ("Shield against my sorrow", "Autumn breeze" und "Now that we found love", die ausgereifter klingen, aber ob sie das sind, was die pubertären Fans der No Angels wollen? "Still in love with you" ist wohl die beste Latin-Nummer, die in Deutschland seit Beginn der Latin-Welle produziert wurde, aber wie will man den Bravo-Leserinnen dieses Niveau andrehen? Das Album ist zu gut für die No Angels der Jetzt-Zeit.

Daher könnte eintreten, was viele schon seit einiger Zeit vorhersagen: Ausbleibender Erfolg und die daraus resultierende Trennung. Dass das trotz heftiger Dementis schnell gehen kann, sah man bei den Spice Girls. Sicher kann man nur sein, dass jeder Engel auch solo seinen Weg gehen würde.

Sachar Kriwoj

Wir bedanken uns bei Polydor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.

Links:
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Die Site der No Angels
Die Plattenfirma der No Angels

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