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Die Top 10 2001, Platz 5Radiohead: »Amnesiac«Radiohead hatten Glück: 1993 verdienten sie sich mit ihrer Hitsingle "Creep" eine goldene Nase. Mit den Alben "Pablo Honey" (1993) und "The Bends" (1995) wurden sie zu Millionären. 1997 sollten sie mit der innovativen Space-Oper "OK Computer" Rockgeschichte schreiben. Seitdem genießen die fünf Herren bei ihrer Plattenfirma absolute Narrenfreiheit. Das erklärt auch, warum sie seitdem nur noch das machen, worauf sie Lust haben, nämlich Verweigerungs-Kunst auf den Markt bringen. Das 2000er Werk "Kid A" war ein wohl kalkulierter Schlag ins Gesicht der ausgehungerten Fangemeinde. Viele waren aufgrund der Abstraktheit des Songmaterials schockiert. Eigentlich hätte "Kid A" aber niemanden verwundern dürfen: "OK Computer" war im Vergleich zu "The Bends" ein Quantensprung. Nicht anders war es dann mit "Kid A" im Vergleich zu "OK Computer". Aber keine Angst, Radiohead sind mit "Amnesiac" nicht noch abgedrehter geworden. Im Gegenteil: sie kommen dem Hörer sogar ein wenig entgegen. Das Album orientiert sich wieder etwas an gewöhnlichen Songstrukturen, ohne aber die Experimentierfreude der Band in den Hintergrund zu stellen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn das Material entstand während der Sessions zu "Kid A". Wer aber glaubt, hier unausgegorene und zweitklassige Stücke aufgetischt zu bekommen, der irrt. In puncto Qualität steht "Amnesiac" seinem Vorgänger in Nichts nach. Es ist sogar recht erfrischend, daß sich einem zumindest einige Songs der Platte nicht erst beim 713. Anhören bloß ansatzweise erschließen. Wohin das nächste Album Radiohead führen wird, weiß eigentlich niemand so richtig, am wenigsten die Bandmitglieder selbst. So bleibt es aber wenigstens spannend. Wer sich bis dahin mit durchaus interessanten Live-Versionen einiger Lieder der letzten beiden Alben vertrösten will, sei auf das soeben erschienene Mini-Live-Album "I Might Be Wrong" verwiesen. Top 3 Tracks: Daniel Iranyi Links: |
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