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Brainstorms will auch politisch weiterbilden, deshalb hier die zweite Folge unserer fünfteiligen Reihe "Die Berliner Spitzenkandidaten".

Günter Rexrodt, FDP

Ein alter Bekannter aus West-Berliner Zeiten betritt in diesem Wahlkampf für die Freien Demokraten die Wahlkampfbühne, der ehemalige Finanzsenator und spätere Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt.

In der FDP, die sich ja gerne das Leitbild einer jungen und modernen Partei anheftet und der schließlich Guido Westerwelle als juveniler Bundesvorsitzender vorsteht, gehört ihr Berliner Kandidat noch zur älteren Garde. Doch Rexrodt sieht dies nicht als Bürde, sondern gerade als Beweis dafür, daß in einer so stürmischen Phase der Berliner Landespolitik erfahrene, ja kampferprobte Kräfte benötigt werden.

Immerhin ist Rexrodt der mit Abstand bekannteste Berliner FDP-Politiker. Seine Liberalen waren nach ihrer Niederlage 1995 nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten und danach jahrelang mit internen Flügelkämpfen beschäftigt. Wahrnehmbar war die FDP seitdem nicht mehr in der städtischen Politik. Bescheiden war auch ihr Abschneiden bei den letzten Abgeordnetenhaus vor zwei Jahren. Erst zuletzt fühlen sie sich - auch durch ihre erfolgreiche Beteiligung am Neuwahlvolksbegehren - wieder im Aufwind. Doch da die Programmatik unklar und das sonstige Personal unbekannt sind, kommt der Partei ein zugkräftiger und vielen vertrauter Spitzenkandidat sehr gelegen.

Der promovierte Diplomkaufmann Günter Rexrodt, am 12. September 1941 in Berlin geboren, wurde bereits 1982 Staatssekretär beim Berliner Wirtschaftssenator und wechselte 1985 als Senator in das Finanzressort. Nach einem beruflichen "Ausflug" in die Privatwirtschaft (u.a. Citibank) berief ihn Helmut Kohl im Januar 1993 als Wirtschaftsminister in sein Bundeskabinett. Seit der Wahlniederlage 1998 ist er als Berliner Vertreter der FDP einfaches Bundestagsmitglied. Zugleich ist Rexrodt Berliner Landesvorsitzender der Liberalen - ein Amt, das er schon Mitte der 90er Jahre kurzzeitig innerhatte.

Im diesjährigen Wahlkampf kann sich Rexrodt als Spitzenkandidat einer Partei präsentieren, die vom Filz und Finanzskandalen momentan verschont geblieben ist. Die FDP bietet zumindest vordergründig das Bild einer unabhängigen und vor allem unverbrauchten Kraft, die sich aus der außerparlamentarischen Opposition heraus im Oktober gut 10 % zutraut. An Selbstbewußtsein mangelt es auch dem eher konservativ-liberalen Rexrodt nicht, geht doch die FDP ohne Koalitionsaussage ins Rennen.

Offen ist dennoch, ob die FDP wirklich so geeint ist, wie sie sich jetzt darstellt. Eine Antwort könnte es geben, wenn die FDP in der Tat ins Berliner Parlament einzieht.

Stefan Ewert

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