brainstorms! dein onlinemagazin.
 bilder     magazin     b!fragt     interaktiv     mail 

 magazin »     unterhaltung  kino+kultur  musik  politik  sport  auto  berliner platz 
   

Rush Hour 2

Erneut tun sich Jackie Chan und Chris Tucker zusammen und dabei bleibt nur eine Frage offen: Was ist schneller? Chans Fäuste oder Tuckers große Klappe?

Jackie Chan ist wie immer Herr der Lage.
Eigentlich befinden sich Chief Inspektor Lee und LAPD-Cop Carter ja in Hongkong im Urlaub als sie aufgrund eines Terroranschlages auf die amerikanische Botschaft Nachforschungen anstellen. Schon bald legen sie sich auf die Fährte von Ricky Tane, mit dem vor allem Lee noch eine Rechnung offen hat. Dieser beteuert jedoch seine Unschuld und wird kurz nach seiner Unterhaltung mit Lee von seiner Assistentin Hu Li in die ewigen Jagdgründe befördert. Damit erfährt der Fall natürlich eine unerwartete Wendung und man findet sich rasch im Falschgeldmilieu wieder. Die Ermittlungen scheinen zum Scheitern verurteilt als Chan der Fall entzogen und Carter des Landes verwiesen wird. Deshalb macht man sich auf eigene Faust auf nach Las Vegas, wo man sich in einem furiosen Showdown Hu Li und ihren Untergebenen gegenüber stellt...

Jackie Chan wird immer älter – das ist offensichtlich. Was aber ebenso sichtbar ist: Seine amerikanischen Buddy-Movies sind ebenso actionreich als auch witzig und mit Chris Tucker und Owen Wilson ("Shanghai Noon") hat er bereits zwei kongeniale Buddies, mit welchen er einen Film nach dem anderen dreht. "Rush Hour" konnte ich wenig abgewinnen (was aber auch daran gelegen haben kann, dass ich mich kurz zuvor im Kino bei "Shanghai Noon" bestens unterhalten habe), doch im zweiten Teil geht es nicht nur genau so turbulent zur Sache, sondern man schleudert mit Witzen beinahe im Minutentakt um sich. Dabei muss man in der Originalfassung allerdings aufpassen, dass man in den ersten paar Filmminuten auch nur ein einziges Wort versteht. Tucker redet vermutlich schneller als Eddie Murphy und noch um ein Vielfaches undeutlicher. Zum Glück legt sich das aber nach kurzer Zeit und man kann dem Wortwitz der beiden Streithähne und Partner genüsslich folgen.

Aber auch Chris Tucker hält sich wacker.
Dieses Mal macht man also vorerst Hongkong unsicher, wo sich FBI-Agent James Carter aufführt wie ein Elefant im Porzellanladen. Dies macht allerdings nur Spaß, solange er mit seinen Eskapaden seinem Partner das Leben schwer macht.. Des öfteren kommt es jedoch leider vor, dass sich Carter alleine auf den Weg macht und hierbei ist sein Gehabe nur noch nervend. Zusammen jedoch gibt's Spaß pur, wenn sich die beiden um Nebensächlichkeiten streiten und eine Hundertschaft an Gegnern mit Karate und Faustschlägen auf die Bretter schicken. Dass das leichter aussieht als es tatsächlich ist, sieht man – wie bei jedem Film von Jackie Chan – im Abspann, wo man bei den witzigsten und vor allem schmerzhaftesten Hoppalas von den Dreharbeiten noch einmal gründlich ablachen kann.

Die Handlung ist bei dem verbalen Schlagabtausch der beiden fast schon nebensächlich, aber wenigstens vorhanden, was man nicht von jedem gut gemachten Actionfilm behaupten kann. Was man allerdings wie viele Genrekollegen verabsäumt hat, ist, dass man auch dem Bösewicht eine kleine Geschichte oder einige emotionale Momente zugesteht. Dieses Manko kompensiert hier allerdings die fabelhafte Zhang Ziyi ("Tiger & Dragon"), welche mit ihrer Kampfeskunst meistens glaubwürdiger erscheint als Chan. Als femme fatale vermöbelt sie am liebsten Chris Tucker und erleidet dafür allerdings einen ziemlich stupiden Filmtod. So ansehlich der Auftritt von Ziyi ist, desto unnötiger ist jener von Jeremy Piven. Dieser verirrt sich für ganze zwei Minuten in den Film und mimt einen tuntigen Verkäufer in einer für den Film mehr als nur entbehrlichen Szene.

Jackie Chan hat sich in Hollywood mit Buddy-Komödien etabliert. Dies ist für seine Fans eine erfreuliche Tatsache, kommt er nun dadurch mit ziemlicher Sicherheit jedes Mal in Europa in die Kinos. Klar, dass die Actioneinlagen nicht mehr so rasant sind und Chan nicht mehr so agil, aber wenn man im Gegensatz dazu einige Schenkelklopfer-Gags und gute Laune erhält, hält sich die Trauer darüber in Grenzen. Man darf gespannt auf "Shanghai Knights" und "Rush Hour 3" sein, wo er erneut mit Owen Wilson und Chris Tucker auf Verbrecherjagd gehen wird.

Fazit: "Rush Hour 2" ist eine gelungene Fortsetzung mit genialem Wortwitz und toll choreographierten Kampfeinlagen.

Claus Schlamadinger

Links:
Offizielle Site
Trailer
Soundtrack-Rezension bei brainstorms42

frisch und neu
kino
musik
sport
politik
kultur
unterhaltung
bits+bytes
nach oben