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The Score

The Score kommt in Deutschland am 9.8.2001 in die Kinos.

Worum geht's?
Der Dieb Nick Wells hat sich geschworen nur mehr einen einzigen Auftrag durchzuführen um sich dann wohlhabend gemeinsam mit Freundin Diane zurückziehen zu können. Sein Partner Max Baron verspricht ihm vier Millionen Dollar für die Beschaffung eines Zepters, welcher in der Montreal Hall aufbewahrt wird. Auf den ersten Blick scheint das eine unlösbare Aufgabe, doch Max stellt Nick Jackie vor, der getarnt als gelähmter Putzmann das Museum ausgekundschaftet und sämtliche Baupläne besorgt hat. Gemeinsam planen Nick und Jackie den genialen Coup und müssen dabei sämtliche Vorurteile, welche sie sich gegenseitig entgegenbringen, mal beiseite lassen....

Der Meister.
Ich meine:
Langsame Thriller scheinen zur Zeit "in" zu sein, kommt mit "The Score" nach "The Yards" bereits der zweite Film mit Zeitlupentempo bald in unsere Kinos. Schnelle Bewegungen scheinen hier verpönt zu sein und man dehnt jede erdenkliche Szene solange aus, bis sie - kombiniert mit der Musikuntermalung - zu einer perfekten Schlaftablette mutiert. Aber zum Glück für diesen Film funktioniert diese Strategie so einigermaßen, sodass man bis zur Mitte des Films, wenn dem Zuschauer dann endlich etwas geboten wird, stets in gespannter Erwartungshaltung verharrt.

Zuvor jedoch wird viel - ja sogar sehr, sehr viel geredet. Manchmal sogar soviel, dass das Wesentliche gut in endlosem Kauderwelsch verpackt ist. Jackie Teller, der sich als Spastiker getarnt in das Museum eingeschlichen hat, erklärt Nick ausführlich die Sicherheitssysteme und ein Plan zur Deaktivierung dieser wird akribisch genau ausgearbeitet. Dann kommen noch die obligatorischen Zweifel, ob man den allerletzen Coup wirklich noch durchführen sollte und sich nicht lieber gleich in die Arme von seiner Freundin begeben sollte, doch dann geht es los.

Das Hirn.
Als Nick dann tatsächlich in das Gebäude einsteigt, wird eine gehörige Portion Spannung geboten. Er robbt und kraxelt durch die Räume und Jackie muss aus scheinbar sicherer Position nach und nach die Überwachungskameras ausschalten. Und da sich der Film doch recht ernst nimmt, kann man über folgenden Faux-Pas nicht hinweg sehen ohne ihn anzukreiden. Das Gaunerduo hat bei der Austüftelung seines Planes scheinbar auch die Dummheit des Überwachungspersonals mit einkalkuliert. Was macht ein typischer Beamter, wenn die Monitore minutenlang ausfallen? Richtig, man ruft das Wartungsservice und schaut weiter in die Glotze. Sollte es witzig gemeint gewesen sein, dann ist es gelungen, doch mir fehlt hier irgendwie der Glaube daran.

Wirklich witzig geraten sind hingegen andere Szenen. So greifen Nick und Jackie auf die Hilfe eines Computerhackers zurück, der in seiner Branche zwar ein As ist, aber ansonsten nicht allzuviele Kontakte zu pflegen scheint. Als dieser aber zu scheitern droht "überredet" man einen anderen Hacker zur Mitarbeit, der gemeinsam mit einem nervösen Cousin sich mit Jackie an einem öffentlichen Ort trifft. Diese Szenen sind witzig und lockern das Geschehen doch merklich auf.

Auch wenn Robert de Niro nach wie vor meilenweit davon entfernt ist, endlich wieder einen Toppfilm zu drehen, so ist "The Score" doch ein Film in die richtige Richtung. Ein bisschen kann man seine Rolle mit jener aus "Jackie Brown" vergleichen, ohne das er ansatzweise an seine damalige Performance heran reicht. Auch Ed Norton hat schon mal bessere Tage gesehen und ich denke nicht, dass er sich in diesem Genre niederlassen wird. Seine Darbietung als Spastiker war zwar 1a, aber an der Rolle des toughen Bösewichtes muss er noch ein wenig arbeiten. Für den größten Gag des Films sorgte allerdings Marlon Brando, der abseits der Kamera für viel Wirbel sorgte. Gerüchten zufolge soll er sich geweigert haben zu drehen, solange sich Regisseur Frank Oz am Set befand. So musste Robert de Niro einspringen und die gemeinsame Szenen mit Brando selbst koordinieren.

Fazit: "The Score" ist ein grundsolider Thriller mit wenigen Höhepunkten und etlichen langatmigen Szenen, wartet dafür aber mit einem sehenswerten Showdown auf.

Claus Schlamadinger

Links:
Die offizielle Seite im Netz: www.thescore.de

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