XXX
Vin Diesel spielt Xander Cage, den coolsten Actionhelden seit James Bond. Den Charme
eines James Bond sucht man allerdings vergeblich.
Xander Cage ist Extremsportler, der auch vor den Grenzen des Gesetzes nicht zurückschreckt,
um sein Hobby ausleben zu können. Das macht ihn natürlich zu einem vielgesuchten Mann,
und eines Tages wird er auch tatsächlich erwischt. Allerdings nicht von der örtlichen
Polizei sondern von der CIA, welche ihm einen Deal vorschlägt: Für eine kleine
Gefälligkeit werden ihm alle seine Straftaten erlassen. Cage ist skeptisch,
aber es bleibt ihm gar nichts anderes übrig als einzuwilligen. Und die kleine
Gefälligkeit entpuppt sich als beinahe unmögliche Aufgabe. Er soll in Osteuropa
die kommunistische Organisation des skrupellosen Killers Yorgi infiltrieren und
verhindern, dass dieser seinen biologischen Kampfstoff für einen terroristische
Akt verwendet.
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Tolle Actionszenen... |
Zwei Stunden geballte Ladung an Action, die durch so wenig Handlung wie möglich
unterbrochen wird - das schreit gerade zu nach einem neuen Film von Vin Diesel,
einem der aktuell wohl coolsten Schauspieler Hollywoods. Muskelbepackt, tätowiert
und stets mit einem flotten Spruch auf den Lippen, jagt er eine Hundertschaft an
bösen Menschen, wickelt die Frauen mit seiner sexy Stimme um den Finger und ist
erneut zu Beginn der Handlung ein ganz, ganz böser Junge. Wie in seinen bisherigen
Filmen "Pitch Black", "The fast and the furious" und "Knockaround Guys" ist er
zu beginn der Handlung ein ganz ein finsterer Geselle, dessen raue Schale man
auch erst als Zuschauer überwinden muss, um ihn sympathisch zu finden. Dies
gelingt ihm natürlich nach gar nicht mal allzu langer Zeit, und natürlich wird
er während der Laufzeit des Films zu einem besseren Menschen, bekommt das Mädchen
und rettet so nebenbei noch die Welt.
Der Film läuft ganz im Stile eines James-Bond-Teils ab, nur dass das Gesehene noch
actionreicher, noch brutaler und noch unglaubwürdiger abläuft als beim englischen
Edelagenten. Untermalt mit hammerharter Heavy-Metal-Musik (z.B. verirrt sich die
Handlung zu Beginn direkt in ein Konzert von Rammstein), gibt es nur wenig ruhige
Momente in diesem Film. Es wird geschossen, gerannt, die atemberaubendsten Stunts
vollführt und in den tollsten Maschinen herum gekurvt. Tiefgang sucht man hier
vergebens, hier isst einzig und alleine das Auge mit. "XXX" ist verdammt cool
anzusehen, und man nimmt Vin Diesel sogar ab, dass er mit einem Motorrad ein
Scheunendach als Sprungschanze benutzt, aber was das Gesehene ein wenig trübt,
ist die erwähnte Heavy-Metal-Musik im Hintergrund, die um mehr als nur eine Spur
zu laut aufgedreht wurde. Und hört man mal 120 Minuten, abgesehen von wenigen
Unterbrechungen, Rammstein und Konsorten, kann dies durchaus Kopfschmerzen
heraufbeschwören.
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...und natürlich bekommt XXX das Mädchen. |
"XXX" ist nur jenen Kinobesuchern zu empfehlen, die nichts dagegen haben, einmal
für zwei Stunden aneinander gereihte Actionszenen zu bestaunen, die nur durch
ein schmales Handlungsgerüst zusammengeschweißt sind. Vin Diesel wird wohl nie
ein Charakterdarsteller, aber das verlangt ja auch keiner von ihm. Wer in einen
seiner Filme geht, der weiß was einen erwartet. Optisch aufgeputzt wird das
Actionspektakel durch die bildhübsche Asia Argento, und ein wenig schauspielerischer
Glanz wird durch Samuel L. Jackson in den Film gebracht.
Claus Schlamadinger
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frisch und neu
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