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Interview mit Steven Spielberg

b!: Was veranlasste Sie, "Catch me if you can" in die Kinos zu bringen?

Steven Spielberg: Ich finde einfach, dass es eine tolle Geschichte ist, die erzählt werden muss. Und als ich erfuhr, dass das Ganze auf einer wahren Begebenheit beruht, war es um mich geschehen.

b:! Haben Sie viel geändert, oder aber das Leben von Frank Abagnale übernommen?

Steven Spielberg: Nein, da gibt es schon ein paar Dinge, die wir verändert haben. Zum Beispiel hat Frank seinen Vater nicht mehr gesehen, nachdem er weggelaufen ist. Da gab es einige Dinge, die wir der Dramatik wegen anpassen mussten.

b!: Einige Szenen erinnern doch sehr an James Bond - Filme. Wollen Sie sich dadurch selbst ins Gespräch bringen?

Steven Spielberg
Foto: [b!]
Steven Spielberg: Nun, klar wäre es ein Traum, mal einen Bond zu drehen, aber ich denke, dass die paar Szenen, die ich hier gemacht habe, vorerst reichen.

b!: Die wilden 60er. Wie haben Sie sie erlebt?

Steven Spielberg: Nun, für mich gab es keine wilden 60er. Ich lebte in Phoenix, Arizona. Was soll es da schon Wildes gegeben haben? Das einzig Wilde, was ich in meinem Leben gemacht habe, ist, dass ich in ein Filmstudio eingebrochen bin, weil ich das mal unbedingt sehen wollte, weil mir schon damals klar war, dass ich Filme machen möchte.

b!: Sie gelten ja als Meister der Special Effects. War das ungewohnt für Sie, bei "Catch me if you can" fast vollständig auf Effekte zu verzichten?

Steven Spielberg: Special Effects sind Filme, und Filme sind Special Effects. Nur sehen wir sie nicht immer. Wir haben schon Effekte benutzt. Nur eben nicht so plump. Effekte sollten durch einen Film führen, ihn ausmalen, aber niemals die Handlung ersetzen.

b!: In letzter Zeit werden unglaublich viele Fortsetzungen gedreht. Befürworten Sie das?

Steven Spielberg: Ich kann ja nicht die Industrie kritisieren, die mich groß gemacht hat und mich ernährt. Ich habe selber Sequels gedreht. Wenn wir Fortsetzungen drehen, dann machen wir das doch nur, weil das Publikum mehr will, weil es noch nicht genug hat von der Geschichte. Darum verstehe ich auch das Geheule nicht. Im Prinzip geben wir den Leuten nur, was sie wollen. Außerdem müssen sie sehen, dass weniger als 20 Prozent der Filme Remakes sind.

b!: Was meinen Sie, in welche Richtung bewegt sich das Filmgeschäft?

Steven Spielberg: Das ist auch für mich nicht richtig vorhersehbar. Das hängt vielmehr von Ihnen, den Zuschauern, ab als von mir. Denn ich kann nur das machen, wonach das Publikum schreit.

b!: Was sind Ihre Pläne für 2003?

Steven Spielberg: Ich habe noch keine konkreten. Mal sehen, wahrscheinlich drehe ich Ende des Jahres wieder mit Tom Hanks.

b!: Ist es nicht ein sonderbares Gefühl für Sie, als Jude ins Land der Täter zurückzukehren?

Steven Spielberg: Deutschland heute ist nicht das Deutschland, das ich in "Schindlers Liste" gezeichnet habe. Dieses Deutschland ist ein Deutschland der Toleranz. Wahrscheinlich macht dieses Land, gerade wegen seiner Geschichte, mehr für Toleranz und Verständigung als die USA. Wir haben den europäischen Hauptsitz der "Shoah Foundation" hier in Berlin, in Schulen wird so viel getan. Nein, ich fühle mich hier wirklich wohl.

Sachar Kriwoj

Links:
[b!] Catch Me If You Can [Filmbesprechung]
[b!] Interview mit Leonardo DiCaprio
[b!] Interview mit Tom Hanks
Offizielle Film-Website

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