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Ans Messer geliefertNatürlich sind Äußerlichkeiten sekundär, und wir achten alle auf die inneren Werte. Aber wenn es um das Betreten des Schlafzimmers geht, lassen sich gewisse Dinge nicht übersehen. Höchste Zeit also, Männern die Vorzüge der gelungenen optischen Selbstdarstellung zu erläutern. Und nein, das hat nichts mit PowerPoint zu tun.
Natürlich lieben Männer schöne Dessous – an Frauen. Sie sind auch gelegentlich bereit dafür viel Geld auszugeben – für Frauen. Und sie haben alle ihre ganz eigenen Vorstellungen von der perfekten Intimbehaarung – ja, genau, wieder mal bei Frauen. Die einen mögen's wildwüchsig, die anderen sauber gestutzt, wer häufig in der Erwachsenenabteilung der Videothek zu finden ist, bevorzugt winzige Streifen als Wegweiser zum höchsten Glück, und der Trend geht zur totalen Haarlosigkeit. An den eigenen Auftritt verschwenden die meisten Männer hingegen viel zu wenig Gedanken. Man glaubt, wenn man erst mal die Phase des Entkleidens erreicht habe, könne einen nur noch ein Großbrand vom Ziel abhalten. Doch weit gefehlt. Auch Frauen sind visuell verführbar und nur in den seltensten Fällen so hingerissen von dem Mann vor ihnen, dass sie nicht auch noch visuell abgeschreckt werden könnten. Ich gebe gerne zu, dass Dessous für Frauen in größerer und geschmackvollerer Auswahl angeboten werden und der Kauf kleiner Spitzenteilchen höchstens am Budget, aber selten an der Verfügbarkeit scheitert. Das sollte Männern aber auf keinen Fall als Entschuldigung dafür dienen, ihre Unterwäsche ausschließlich bei H&M im Dreier- oder gleich bei einem Discounter im Sechserpack für zehn Euro zu kaufen.
Aber selbst wer diese Hürde meistert, ist noch längst nicht vor dem nächsten Fehltritt gefeit. Spätestens mit dem Einzug der schwulen Kultur ins heterosexuelle Bewusstsein fällt der kritische Blick immer häufiger auf den bis dahin unbearbeiteten männlichen Intimbereich. Statt sich immer nur Sorgen um die Größe seines primären Sexualorgans zu machen, muss sich der Mann nun endlich auch um dessen Präsentation sorgen. Mit einer Intimbehaarung, die der am Kinn von Reinhold Messner nach der letzten Everest-Besteigung ähnelt, wird ein Mann heute nur noch selten ins Bett gelassen. Es muss ja nicht gleich ein Kahlschlag sein, vor allem nicht, wenn kurz darüber schon der üppige Bauchbewuchs beginnt. Aber ein wenig gestutzt werden sollte schon und Ausreden wie »empfindliche Haut« oder »ich komm da so schlecht ran« lassen Frauen nicht mehr gelten. Und die Erwiderung »das sieht ja schwul aus« dürfte allmählich eher ein Ritterschlag sein. Außerdem haben wir uns von der Spezies der Ziegenbartträger schon allzu oft das Kinn beim Küssen zerkratzen lassen und wollen der angerauhten Haut bei anderen Aktivitäten keinen weiteren Schaden zufügen. Nicht zuletzt hat keine Frau Interesse daran zu lernen, wie man mit Zunge und Zähnen kleine Intimzöpfchen flicht. Lyssa Wer nicht bis zum nächsten Dienstag warten kann, kann täglich Lyssas Tagebuch lesen: |
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